
Im Juni 2024 kam es zu einem brutalen Messerangriff am Mainufer in Frankfurt, bei dem eine 41-jährige Zahnarzthelferin schwer verletzt wurde. Der 20-jährige Täter, der in diesem Fall vor dem Frankfurter Landgericht angeklagt wurde, hat nun vor Gericht gestanden. Bei dem Vorfall, der während der Mittagspause der Frau geschah, erlitt sie gravierende Verletzungen, die einen fünf-tägigen Aufenthalt in der Klinik erforderlich machten. Laut op-online.de tat sich die Tat im Hafenpark nähe der Europäischen Zentralbank (EZB) zu.
Der Angreifer, geboren in Kabul, lebte zuvor in einer Flüchtlingsunterkunft in Ladenburg, Baden-Württemberg, und war nach Frankfurt gereist, um Drogen zu kaufen, um seine psychischen Symptome zu lindern. Berichten zufolge litt er unter Schizophrenie, was die Staatsanwaltschaft dazu veranlasste, ihn als schuldunfähig einzustufen und als potenzielle Gefahr für die Allgemeinheit einzuschätzen. Er befindet sich derzeit in einer psychiatrischen Klinik, wo über eine dauerhafte Unterbringung in einem Sicherungsverfahren entschieden werden soll.
Der Verlauf der Tat
Am Tag der Tat saß die Frau entspannt auf einer Bank und kommunizierte mit ihrem Mann und einer Freundin über ihr Handy, als der junge Mann mit einem Cuttermesser von hinten auf sie einstach. Er führte mehrere Attacken auf Kopf und Hals der Frau aus. Zeugen, die die Schreie des Opfers hörten, alarmierten umgehend die Polizei, die eine Fahndung einleitete. Der Täter konnte etwa eine Stunde nach der flucht in einem Gebüsch aufgefunden werden.
Die 41-Jährige hat seit dem Vorfall mit den Folgen der Attacke zu kämpfen und ist bis heute schwer traumatisiert. Sie ist mittlerweile in die Ukraine zurückgekehrt, aus der sie vor zwei Jahren aufgrund des Krieges geflohen war. Die Ermittlungen ergaben, dass der Täter und das Opfer sich nicht kannten und kein politisches Motiv für die Tat festzustellen war. Zudem war der Angreifer zum Zeitpunkt des Übergriffs unter Drogen und berichtete, „Stimmen“ gehört zu haben.
Messerkriminalität in Deutschland
Der Vorfall in Frankfurt ist Teil eines besorgniserregenden Trends. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der Messerangriffe in Deutschland signifikant an. Laut dem MediendienstIntegration gab es einen Anstieg von 9,7% bei gefährlichen und schweren Körperverletzungen sowie 16,6% bei Raubdelikten. Diese Entwicklungen werfen Fragen zu den Ursachen und möglichen Hintergründen auf.
Besonders auffällig ist, dass in vielen Bundesländern, wo die Nationalität der Tatverdächtigen erfasst wird, etwa 33-55% nichtdeutscher Herkunft sind. Dies deutet auf eine Überrepräsentation von Ausländern im Bereich der Messerkriminalität hin, was in Verbindung mit sozialen Faktoren wie Isolation und psychischen Belastungen stehen könnte. Der Täter aus Frankfurt stellt somit ein Beispiel für die breite Problematik dar, die in der Diskussion um Messerkriminalität in Deutschland beleuchtet wird.