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Mercedes-AMG SL: Verkaufszahlen brechen ein – Wo bleibt die Kundschaft?

Mercedes-AMG SL erlebt dramatischen Verkaufsrückgang: 2024 nur 1.045 Neuzulassungen in Deutschland. CEO Psillakis äußert sich zur Zukunft des Modells und den wachsenden SUV-Trends.

Die aktuellen Verkaufszahlen des Mercedes-AMG SL (Baureihe 232) zeigen einen dramatischen Rückgang, der ihn in eine kritische Lage bringt. Im Jahr 2024 verzeichnete das Modell in Deutschland nur 1.045 Neuzulassungen, was einem Rückgang von 61 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch in den USA war die Situation ähnlich; hier wurden nur 1.608 Exemplare verkauft, ein Minus von 56 Prozent. Diese Entwicklung wirft Fragen über die Zukunft des Modells auf, die aufgrund seiner hohen Preisklasse von bis zu 225.624 Euro besonders drängend sind.

Der CEO von Mercedes, Dimitris Psillakis, erkennt den wachsenden Trend in der Automobilbranche, dass SUVs bei den Käufern dominieren. Fahrzeuge wie der GLE bleiben die meistverkauften Modelle in Nordamerika, während Limousinen und Coupés, einschließlich des SL, Schwierigkeiten haben, Käufer zu gewinnen. Dies verdeutlicht die wachsende Konkurrenz im Premiumsegment, wo Marken wie Audi und BMW zunehmend Marktanteile gewinnen.

Der SL: Technologische Ikone im Sinkflug

Die SL-Klasse ist seit ihrer Markteinführung 1954 ein Synonym für sportliche Eleganz und technische Innovation. Der aktuelle R232, der 2020 eingeführt wurde, ist technologisch fortgeschritten und bietet Antriebsoptionen mit einem 4,0-Liter-Twin-Turbo-V8-Motor und einer Leistung von 469 PS. Erstmals bietet dieser SL auch einen 48-Volt-Mild-Hybrid-Antrieb und eine Hinterradlenkung.

Trotz dieser Fortschritte zeigt der SL, der als luxuriöser Grand Tourer gilt, an den Verkaufszahlen, dass die Nachfrage abnimmt. In den letzten Jahren haben sich die Verkaufszahlen in Nordamerika stagnierend entwickelt, und das Unternehmen hat insgesamt nur ein Wachstum von etwa 1,5 Prozent im Jahr 2023 erreicht. Während Mercedes in Deutschland im gleichen Jahr einen Anstieg im Absatz von etwa 13,7 Prozent verzeichnen konnte, was auf eine starke Nachfrage nach der C-Klasse zurückzuführen ist, bleibt die Frage, ob der SL in einem sich rasch verändernden Markt bestehen kann.

Kritik an der Luxusstrategie von Mercedes

Mercedes‘ Konzernchef Ola Källenius steht aufgrund der unternehmerischen Luxussstrategie in der Kritik. Verkäufern zufolge wird diese als „gierig“ wahrgenommen. Viele Kunden tendieren dazu, aufgrund steigender Preise zu Wettbewerbern zu wechseln. Mercedes verfolgt Offenbar eine Strategie, die den Fokus auf den Verkauf teurerer Fahrzeuge legt, während günstigere Modelle in den Hintergrund treten. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das Markenimage, sondern könnte auch langfristig zu einem Abfall der Verkaufszahlen führen.

Mit einem Unternehmensgewinn von 14,5 Milliarden Euro im Jahr 2023, einem Anstieg des durchschnittlichen Verkaufspreises von 51.000 Euro in 2019 auf 74.600 Euro im dritten Quartal 2023, könnte man erwarten, dass Mercedes auf dem richtigen Weg ist. Doch die Herausforderungen auf den Märkten, insbesondere in Asien und Nordamerika, sowie die Produktionsprobleme in der Zulieferkette deuten auf einen größeren Umbruch hin.

Ausblick und Marktentwicklung

Die Mercedes-Benz Group plant eine weitere Ausrichtung auf die Elektromobilität. Bis 2030 soll der Anteil elektrischer Fahrzeuge am Gesamtabsatz auf bis zu 50 Prozent steigen, doch der aktuelle Stand beläuft sich erst auf etwa 11,8 Prozent. Im Vergleich dazu erzielte BMW einen Anteil von 14,7 Prozent. Diese Zielvorgaben stehen jedoch im Kontext eines Marktes, der zunehmend von Premiumherstellern strukturiert wird, was die Position des SL weiterhin gefährden könnte.

Die Herausforderungen, die das Unternehmen zurzeit durchlebt, könnten, wenn nicht bald Maßnahmen ergriffen werden, die Zukunft des SL und der gesamten Produktlinie von Mercedes-Benz stark beeinflussen.

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 2
www.goodcarbadcar.net
Referenz 3
de.statista.com
Quellen gesamt
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