
Am Dienstag, den 11. Februar 2025, um 18 Uhr c.t., findet an der Freien Universität Berlin eine wichtige Podiumsdiskussion statt. Unter dem Titel „Medien und Meinungsmacht: Deutsch-französische Perspektiven auf öffentliche Stellungnahmen“ setzt sich die Veranstaltung mit der Rolle der Medien in der Meinungsbildung auseinander. Dies markiert den Abschluss der Ringvorlesung des Frankreichzentrums mit dem Titel „Momenta der Stellungnahme“. Diese Reihe beschäftigt sich mit kollektiven öffentlichen Positionierungen zu gesellschaftspolitischen Themen in einer interdisziplinären Perspektive.
Das Fachgespräch bringt prominente Diskutanten auf die Bühne: Prof. Dr. Martina Thiele, Expertin für Medienwissenschaften an der Universität Tübingen, sowie Thomas Wieder, Journalist und ehemaliger Deutschlandkorrespondent von Le Monde. Die Veranstaltung wird von Dirk Fuhrig von Deutschlandfunk Kultur moderiert.
Ein zentrales Thema der Diskussion ist der Vergleich zwischen Deutschland und Frankreich im Hinblick auf Formate der öffentlichen Stellungnahme und deren Einfluss auf die Meinungsbildung, insbesondere in sozialen Medien. In Frankreich dominiert die Etablierung von Tribunes, in denen Einzelpersonen oder Gruppen ihre Meinungen äußern. In Deutschland hingegen hat die Petitionform einen höheren Stellenwert, bei der Bürger konkrete Forderungen unterzeichnen.
Der Kontext der Ringvorlesung
Die Ringvorlesung, die am 22. Oktober 2024 begann und bis zum 11. Februar 2025 dauerte, thematisierte die Rolle kollektiver öffentlicher Stellungnahmen in gesellschaftspolitischen Debatten. Sie beleuchtet historische Vorbilder, den Einfluss neuer Medien und sozialer Netzwerke sowie die medialen Verfasstheiten solcher Stellungnahmen. Die Vorträge fanden in deutscher, französischer oder englischer Sprache statt und boten Raum für die Analyse und das Verständnis der Dynamiken, die öffentliche Diskurse prägen.
Das Programm umfasste eine Vielzahl von Vorträgen zu Themen wie politische Positionierungen in Frankreich nach der Europawahl und die Auswirkungen öffentlicher Stellungnahmen auf Gesellschaftsfragen.
Ein eindrucksvolles Angebot an Themen und Referenten prägte die Reihe, unter anderem Beiträge über Unabhängigkeitserklärungen im Französischen Empire und eine Auseinandersetzung mit der Algerienfrage. Besonderes Augenmerk wurde auch auf die politischen Dimensionen von Stellungnahmen gelegt, wie im Fall der Betrachtung der Stellungnahmen linker Studentengruppen zum palästinensisch-israelischen Konflikt.
Meinungsbildung in der digitalen Ära
In Anbetracht der Rolle der Medien in der Meinungsbildung können die Entwicklungen in Deutschland und Frankreich auch im Licht der medienspezifischen Konzentrationskontrolle betrachtet werden. Ziel demokratischer Gesellschaften ist es, eine vorherrschende Meinungsmacht zu verhindern, was auch in den Regelungen des Rundfunkstaatsvertrags (RStV) verankert ist. Der Pluralismus als Grundpfeiler der Demokratie erfordert, dass viele Perspektiven in den Meinungsbildungsprozess einfließen. Doch besteht die Gefahr, dass bestimmte Personen oder Gruppen einen übermäßigen Einfluss auf die öffentliche Meinung ausüben.
Wie die Bundeszentrale für politische Bildung feststellt, sind Medien, insbesondere im Journalismus, entscheidend für die Meinungsbildung. Das Fernsehen hat eine hohe Breitenwirkung und Aktualität, während Zeitungen und Online-Angebote tiefere Meinungsbildung ermöglichen. Online-Plattformen wie YouTube und Facebook gewinnen zunehmend an Bedeutung und beeinflussen das Meinungsklima maßgeblich.
Die Podiumsdiskussion Verspricht eine tiefgehende Auseinandersetzung mit diesen Themen. Sie wird sowohl die bisherigen als auch die aktuellen Herausforderungen der Meinungsbildung im digitalen Zeitalter beleuchten und bietet somit einen wertvollen Beitrag zur Debatte über öffentliche Meinungsbildungsprozesse in einer globalisierten Welt.
Für Interessierte: Die Veranstaltung findet im Hörsaal 1b Silberlaube der FU Berlin statt und wird auch live gestreamt. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Frankreichzentrums verfügbar.
Links: Freie Universität Berlin, Romanistik.de, Bundeszentrale für politische Bildung.