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Wirtschaftsführer fordern radikalen Bürokratieabbau vor der Wahl!

Am 21. Februar 2025 fordern Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern von der neuen Bundesregierung weniger Bürokratie, niedrigere Unternehmenssteuern und gezielte Fachkräftezuwanderung zur Stärkung der Wirtschaft.

Das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern steht vor Herausforderungen, die durch eine schwere bürokratische Last und hohe Energiekosten verschärft werden. Die Handwerkskammern des Bundeslandes haben vor der bevorstehenden Bundestagswahl am Sonntag deutliche Forderungen an die zukünftige Bundesregierung formuliert. Die Kammerpräsidenten fordern vor allem, Unternehmen von unnötiger Bürokratie zu befreien und sprechen sich für eine Senkung der Unternehmenssteuern aus. Dabei soll gleichzeitig die Schuldenbremse beibehalten werden.

Axel Hochschild, der Präsident der Kammer Ostmecklenburg-Vorpommern, hebt die Dringlichkeit von weniger bürokratischen Hürden, bezahlbarer Energie sowie einer Senkung der Abgaben und Steuern hervor. Uwe Lange, Präsident der Schweriner Kammer, ergänzt, dass weniger staatliche Regulierung sowie mehr Freiräume für Innovationen dringend notwendig seien. In Mecklenburg-Vorpommern sorgen etwa 20.000 Handwerksfirmen für rund 112.000 Arbeitsplätze.

Der Dachverband der Unternehmensverbände fordert nun Kurskorrekturen in der Wirtschaftspolitik. Arbeitgeberpräsident Lars Schwarz spricht sich für flexible Arbeitszeitmodelle und gezielte Fachkräftezuwanderung aus. Zudem sollten Investitionen in Bildung und Digitalisierung sowie eine verbesserte berufliche Orientierung in Schulen dringend vorangetrieben werden. Auch er betont die Notwendigkeit eines Bürokratieabbaus und einer Senkung von Steuern und Abgaben.

Die Vereinigung der Unternehmensverbände bildet den Dachverband für 60 Arbeitgeber-, Wirtschafts-, Fach- und Regionalverbände und vertritt somit die Interessen von insgesamt 340.000 Beschäftigten in 7.800 Mitgliedsunternehmen.

Bürokratieabbau als zentraler Ansatz

Das Handwerk ist jedoch nicht allein in seinen Forderungen. Auf nationaler Ebene wird Bürokratie als der größte Belastungsfaktor für Unternehmen angesehen. Laut einer aktuellen DIHK-Konjunkturumfrage glauben 95 Prozent der Unternehmen, dass der Bürokratieabbau entscheidend für die wirtschaftliche Dynamik ist. Die Bürokratielasten binden wertvolle Ressourcen, die für Investitionen in Innovationen fehlen. In diesem Kontext wird eine klare Struktur für Gesetze gefordert. Sie sollten die unternehmerischen Tätigkeiten ermöglichen und nicht behindern, um das Vertrauen der Unternehmen in die Gesetzgebung wiederherzustellen, wie de.dihk.de berichtet.

Die Notwendigkeit einer reibungslosen Abstimmung zwischen Ministerien und weiteren Institutionen wird ebenfalls hervorgehoben, um gegenseitige Überschneidungen zu vermeiden. Regelmäßige Überprüfungen durch Auslaufklauseln sollen dafür sorgen, dass gesetzliche Regelungen aktuell und relevant bleiben. Ein weiteres Ziel ist es, die Besonderheiten von Bundesländern zu vereinheitlichen, um Firmen landesweit klare Bedingungen zu bieten.

Europäische Herausforderungen

Auf europäischer Ebene leidet die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas ebenfalls unter den bestehenden bürokratischen Herausforderungen. Die IHK-Organisation hat über 50 Vorschläge zur Vereinfachung von EU-Gesetzen vorgelegt. Zu den betroffenen Regelungen zählen wichtige Gesetze, die viele Unternehmen im alltäglichen Geschäft betreffen.

Die geplante Reduktion der Berichtspflichten um 25 Prozent und die Einführung eines "Dynamic Impact Assessment (DIA)" sind Schritte, die zur Reduzierung der Bürokratie beitragen sollen. Es wird erwartet, dass eine sorgfältigere Beurteilung der Folgen wirtschaftlich relevanter Gesetze den Unternehmen helfen könnte, effizienter zu arbeiten und ihre Ressourcen besser einzusetzen.

Die Forderungen aus Mecklenburg-Vorpommern spiegeln somit nicht nur die lokalen Bedürfnisse wider, sondern sind Teil eines größeren, nationalen und europäischen Diskurses über die Schaffung eines bürokratiefreien und wettbewerbsfähigen Umfelds für Unternehmen. Während die Bundestagswahl vor der Tür steht, bleiben die Unsicherheiten in der Rechtsetzung eine zentrale Herausforderung, die sowohl auf lokaler als auch auf europäischer Ebene angegangen werden muss.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.dihk.de
Referenz 3
www.dihk.de
Quellen gesamt
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