
In der kleinen Stadt Jarmen, die 2.850 Einwohner zählt und im Landkreis Vorpommern-Greifswald liegt, sorgt ein Großflächenplakat des CDU-Direktkandidaten Philipp Amthor für Aufregung. Der Ausdruck von Unverständnis und Ärger in der Kommune ist verständlich, da das Plakat gegen bereits bestehende kommunale Auflagen verstößt. Die Stadtvertretung hatte am 3. Dezember einen Beschluss gefasst, der die Aufstellung großer Plakatwände untersagt. Philip Amthor weist jedoch den Verdacht auf mutwilliges Handeln entschieden zurück und betont, dass die CDU alle erforderlichen Schritte unternommen habe, um die Genehmigung für die Plakatierung zu erhalten. So wurde ein Schreiben an die Stadt verfasst, um die örtlichen Verwaltungen über das Anbringen von Plakaten zu informieren.
Die Situation wird weiter kompliziert, da die CDU und auch die SPD bereits am 14. November Anfragen zu den Plakatierungsmöglichkeiten gestellt hatten. Die spezifische Anfrage der CDU zu Großflächenplakaten erfolgte am 27. Dezember, welcher am 2. Januar 2025 eine Absage erteilt wurde. Amthor erklärte, dass die Verantwortung für die Anbringung der Wahlwerbung an ein Unternehmen delegiert wurde. Ein Fehler bei der Plakatierung wird als möglich angesehen und soll nun behoben werden. Thomas Lüthke, Ordnungsamtsleiter und stellvertretender Bürgermeister, äußerte ebenfalls Verständnis für das Missgeschick, das im Hinblick auf die knappen Fristen bis zur Neuwahl leicht geschehen könne. Am 27. Dezember wurde durch den Bundespräsidenten der Wahltermin für den 23. Februar festgelegt.
Politische Reaktionen und Verantwortung
Die Reaktionen in der Stadt waren deutlich. Bürgermeister André Werner drückte seine Unzufriedenheit aus und erklärte, dass die Plakatierung nicht genehmigt wurde. Der Neue Markt, wo das Plakat aufgestellt ist, sei schlichtweg zu klein für derartige Plakate. Lüthke wies darauf hin, dass das CDU-Plakat sogar die Sicht auf ein angrenzendes Denkmal beeinträchtige, was als „dummer Zufall“ bezeichnet wurde. Die Stadtverwaltung plant, die CDU um eine kurzfristige Demontage des Plakats zu bitten. Werner stellte zusätzlich fest, dass auch andere Parteien um Genehmigungen zu Plakatierungen gebeten hatten, was die Situation noch komplexer macht.
Es bleibt abzuwarten, wie die CDU in dieser Angelegenheit reagieren wird, denn die Aufregung um das Strassenbild und die Nichteinhaltung kommunaler Bestimmungen könnte negative Auswirkungen auf den Wahlkampf von Amthor haben. Das Ereignis verdeutlicht auch die Herausforderungen, die sich Kommunen in Bezug auf Wahlwerbung und das ordnungsgemäße Einhalten von Auflagen stellen.