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Greifswald entdeckt neue Geheimnisse der gepanzerten Dinosaurier!

Am 3. März 2025 startet ein Forschungsprojekt an der Universität Greifswald zur Untersuchung des Emausaurus, einem bedeutenden gepanzerten Dinosaurier. Neue Technologien sollen wertvolle Erkenntnisse über seine Evolution liefern.

Ein neues Forschungsprojekt an der Universität Greifswald widmet sich den Überresten des Dinosauriers Emausaurus ernsti, eines der bedeutendsten Funde der Institution. Unter der Leitung von Dr. Marco Schade wird das Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Emausaurus, eine der frühesten Arten gepanzerter Dinosaurier, wurde als bedeutender wissenschaftlicher Fund anerkannt, insbesondere da weltweit nur wenige Funde gepanzerter Dinosaurier aus dem frühen Jura existieren. Diese Überreste stammen aus jurazeitlichen Sedimenten in der Nähe von Grimmen und sind etwa 180 Millionen Jahre alt, was ihnen einen einzigartigen Platz in der Dinosaurierforschung verleiht.

Die Gattungsbezeichnung Emausaurus leitet sich von EMAU ab, dem früheren Namen der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, in deren Rahmen der Fund gemacht wurde. Das Artepitheton ernsti ehrt Werner Ernst, der als Student das Fossil an die Universität brachte. Diese Verbindung zwischen wissenschaftlichem Erbe und institutioneller Identität verstärkt die Wichtigkeit des Projekts.

Die Fossilien und ihre Geschichte

Die Überreste von Emausaurus wurden 1963 in einer Tongrube bei Klein Lehmhagen entdeckt, wo sie in einer ovalen Geode mit einer Länge von 16,5 cm gefunden wurden. Hans Wehrli begann noch im selben Jahr mit der Präparation dieser Fossilien, ein Prozess, der mechanische Methoden und Ameisensäure zur Entfernung von kalkhaltigem Gestein umfasste. Leider verstarb Wehrli 1978, bevor er die wissenschaftliche Bearbeitung der Überreste abschließen konnte. Erst 27 Jahre später legte Hartmut Haubold die erste wissenschaftliche Beschreibung des Emausaurus vor.

Die ursprünglichen Präparationsmethoden führten jedoch zu Schäden an den Fossilien, was eine Neupräparation erforderlich machte. Diese wurde von Stefan Meng im Zeitraum von 2010 bis 2013 organisiert. Aktuell dokumentiert das DFG-Projekt den Zustand des Emausaurus und plant weitere Studien zu gepanzerten Dinosauriern aus Nord- und Südamerika sowie Asien, wobei MikroCT-Geräte eingesetzt werden, um verwandtschaftliche Verhältnisse, ökologische Aspekte und die Evolution zu analysieren. Die Projektnummer lautet 554620748.

Verbindungen zu anderen Dinosaurierarten

Die Entwicklungen in der Forschung zu Dinosaurierarten sind nicht nur auf Emausaurus beschränkt. Ein weiterer bemerkenswerter Fund ist der Scelidosaurus, der vor über 150 Jahren entdeckt wurde und das erste nahezu vollständige Dinosaurierskelett darstellt. Dieses Fossil wurde Mitte des 19. Jahrhunderts entlang der Jurassic Coast in England gefunden und hat aufgrund jüngster Studien an Bedeutung gewonnen. Zuvor wurde es nur teilweise untersucht, was das Potenzial für Erkenntnisse über die frühe Evolution von Dinosauriern einschränkte.

Das Skelett des Scelidosaurus weist markante Merkmale wie Panzerplatten auf dem Rücken auf und wird als eines der frühesten bekannten Beispiele für eine Thyreophoran klassifiziert, zu der auch Stegosaurus und Ankylosaurus gehören. Es zeigt das große Potenzial für neue Erkenntnisse in der Paläontologie und wird voraussichtlich öffentlich ausgestellt, um seine historische Bedeutung zu würdigen und das Wissen über die Evolution der Dinosaurier zu erweitern.

Diese laufenden Forschungsprojekte an der Universität Greifswald und die Entwicklungen in der Untersuchung des Scelidosaurus unterstreichen die dynamische Natur der Paläontologie, in der jede Entdeckung neue Türen zu unserem Verständnis der Erdgeschichte öffnet.

Referenz 1
www.uni-greifswald.de
Referenz 3
www.animalsaroundtheglobe.com
Quellen gesamt
Web: 5Social: 6Foren: 84