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Streit um Campingplatz in Prerow: Voßhall-Brüder wehren sich gegen Schließung!

Campingplatz bei Prerow wird vorerst geschlossen. Die Betreiber, Marc und Patrick Voßhall, wehren sich gegen die Kündigung ihres Pachtvertrags und kritisieren die Umweltpolitik. Was steckt dahinter?

Der Campingplatz bei Prerow steht vor ungewissen Zeiten. Marc und Patrick Voßhall, die Geschäftsführer der Regenbogen AG, haben die Schließung des Platzes angekündigt. Der Grund dafür ist die Abstellung von Strom und Wasser in der kommenden Woche, was den Campingbetrieb unmöglich macht. Laut Informationen von NDR hat die Regenbogen AG den Platz über 30 Jahre betrieben und dort einen Großteil ihres Umsatzes generiert. Die Brüder Voßhall sind enttäuscht über die derzeitige Situation und den Verlust ihrer Geschäftsgrundlage.

Bereits seit Ende 2023 steht der Pachtvertrag mit der landeseigenen Stiftung Umwelt und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern auf der Kippe. Das Land hat den Vertrag gekündigt, obwohl die Geschwister Voßhall weiterhin in der Hoffnung agierten, den Campingplatz wie geplant betreiben zu können. Eine Vereinbarung für einen vollständigen Weiterbetrieb bis 2025 ist hinfällig. Nun müssen Teile des Areals, darunter Sand-, Strand- und Dünenflächen, geräumt werden, was die plötzliche Schließung des Platzes zur Folge hat.

Unstimmigkeiten und Kritik

In den letzten Monaten gab es viel Unruhe um den Campingplatz. Marc und Patrick Voßhall äußern scharfe Kritik an Umweltminister Till Backhaus, der die Regenbogen AG mit Mietnomaden verglichen hat. Die Brüder zweifeln an der Rechtmäßigkeit des Auswahlverfahrens für einen neuen Betreiber. Stattdessen sieht das Land eine Neuausschreibung vor: Im Sommer 2023 suchte die Stiftung nach einem neuen Pächter, wobei das Konzept von Camper’s Friend ausgewählt wurde. Tourismus M-V berichtet über die Anforderungen an den neuen Betreiber, die einen qualitativen Campingbetrieb im Einklang mit den Schutzzielen des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft sicherstellen sollen.

Die Brüder Voßhall sind sich der emotionalen Bedeutung des Campingplatzes bewusst, da sie in ihrer Kindheit dort viele positive Erinnerungen an Campingurlaube gesammelt haben. Marc, ein ehemaliger Werbetexter mit Erfahrung in der Hamburger Werbewelt, und Patrick, ein ausgebildeter Wirtschaftsprüfer, zogen 2012 in das Familienunternehmen ein.

Zukunft des Campingplatzes ungewiss

Die weitere Entwicklung des Campingplatzes bleibt unklar. Die Regenbogen AG war bereit, sieben Millionen Euro in den Umbau zu investieren, um den Platz zu modernisieren und umweltgerecht zu betreiben. Doch fehlende Infrastruktur, die Schließung von Parkplätzen sowie die Abstellung der Sanitäranlagen lassen die Zukunft des traditionellen Campingplatzes im Nationalpark in Frage stellen. Die Schrankenkarten werden deaktiviert, und die Müllentsorgung sowie die derzeitige Versorgung werden bis zur vollständigen Räumung eingestellt. Auf die Frage nach der Rückkehr in die Normalität bleibt die Antwort jedoch vage.

Während die Vorstellung über einen neuen Betreiber fruchtbar bleiben soll, wird die Regenbogen AG auf die Herausforderungen der juristischen Auseinandersetzungen zurückblicken müssen. Die Hoffnung auf einen baldigen Neustart scheint in der aktuellen Lage jedoch fern.

Referenz 1
www.ostsee-zeitung.de
Referenz 2
www.ndr.de
Referenz 3
tourismus.mv
Quellen gesamt
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