
Am 23. Juli 2024 erlebte eine 31-jährige Frau in Wismar ein traumatisches Verbrechen, als sie von zwei Männern entführt und schwer misshandelt wurde. Die mutmaßlichen Täter, Kevin B. (27) und Manfred S. (34), sind vorbestraft und stehen nun wegen ihrer Taten vor dem Landgericht in Schwerin. Der Prozess hat insgesamt sechs Verhandlungstage und soll am 28. März 2025 zu einem Urteil führen, wie Mopo berichtet.
Die brutalen Ereignisse begannen mit der Entführung der Frau, die in einem Kleingarten endete. Während der Fahrt drohten die Männer ihr mit Vergewaltigung. In der Gartenlaube fesselten sie sie, zogen sie bis auf die Unterwäsche aus und schlugen sie mit einem Scart-Kabel. Besonders erschreckend ist, dass Kevin B. der Frau mit einem Cuttermesser in den Hals stach, wobei er nur knapp die Halsschlagader verfehlte.
Flucht und medizinische Versorgung
In einem dramatischen Moment gelang es der Frau, sich das Messer selbst aus dem Hals zu ziehen und auf die Straße zu fliehen. Passanten setzten umgehend den Notruf ab. Sie erlitt dabei einen hohen Blutverlust und verlor zeitweise das Bewusstsein, bevor sie in ein Krankenhaus gebracht und notoperiert wurde.
Seit dem Vorfall leidet die Frau unter schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen. Neben posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) hat sie auch mit Schluckbeschwerden und Schmerzen zu kämpfen. Diese Erkrankungen können erheblich das Alltagsleben beeinträchtigen. Ein stationärer Aufenthalt in einem spezialisierten Trauma-Zentrum könnte Essenzial für ihre Genesung sein, da die Behandlung von PTBS oft komplex ist, wie Klinik Wersbach ausführlich beschreibt.
Die Auswirkungen von Trauma
Die Behandlung von PTBS erfolgt in mehreren Phasen, beginnend mit der Stabilisierungsphase, in der Techniken zur Reduktion von innerem Stress erlernt werden. In der darauf folgenden Traumabearbeitungsphase kommen therapeutische Verfahren wie Verhaltenstherapie zur Anwendung. Schließlich wird in der Integrationsphase an der individuellen Neuorientierung gearbeitet.
Die Symptome der Erkrankung können tiefgehende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben. Es ist entscheidend, dass Betroffene Zugang zu qualifizierten Therapeuten erhalten, um mit den verheerenden Folgen ihrer traumatischen Erlebnisse umzugehen.
Die rechtlichen Folgen für die beiden Angeklagten sind ebenfalls gravierend. Kevin B. wird zusätzlich wegen versuchten Totschlags und Bedrohung angeklagt und befindet sich seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft.
In einem solchen Fall, wo vorbestrafte Täter schwerste Verbrechen begangen haben, ist die Gesellschaft auf einen umfassenden Rechtsprozess angewiesen, der sowohl der Gerechtigkeit Rechnung trägt als auch das potenzielle Risiko für die Öffentlichkeit berücksichtigt.