
Im Januar 2025 geriet der Öltanker „Eventin“ vor Rügen in der Ostsee in Schwierigkeiten. Wie die op-online.de berichtet, war das Schiff manövrierunfähig und trieb zahlreiche Stunden, da alle Systeme ausgefallen waren. Deutsche Einsatzkräfte intervenierten und schleppte den Tanker in ein sicheres Gebiet nahe der Stadt Sassnitz.
Der Tanker, der unter Panama-Flagge fährt, hatte zum Zeitpunkt seiner Havarie rund 100.000 Tonnen Rohöl an Bord. Ursprünglich war er auf dem Weg von Ust-Luga in Russland nach Port Said in Ägypten. Aufgrund der umfangreichen Zollmaßnahmen hat der deutsche Zoll das Schiff sichergestellt und eingezogen.
Sanktionen gegen Russland
Die „Eventin“ gehört zur sogenannten Schattenflotte Russlands, die aus über 150 Schiffen besteht. Diese Flotte steht aufgrund von Sanktionen der EU gegen Russland im Fokus, da sie häufig in illegale Transportaktivitäten verwickelt ist. Im Zusammenhang mit den laufenden zollrechtlichen Maßnahmen wurde der Tanker auf die Sanktionsliste gesetzt. Dies bedeutet, dass eine Weiterfahrt derzeit untersagt ist, und auch keine Auskünfte zu den laufenden Verfahren gegeben werden können, wie der Sprecher des Bundesfinanzministeriums bestätigte.
In einer umfassenden Maßnahme der Bundesregierung wurde am Freitag vergangener Woche der Einziehungsbescheid der Generalzolldirektion erlassen. Dieser überführte den Tanker und sein Öl in deutsches Eigentum. Berichten zufolge könnte das gesamte Öl an Bord konfisziert worden sein, auch wenn offizielle Bestätigungen diesbezüglich ausstehen. Die Verwertung des Schiffes und seiner Ladung wird derzeit noch geprüft.
Weitere Überlegungen und Sicherheitsaspekte
Laut einem Bericht von tagesschau.de wird gegenwärtig untersucht, an welchem Ort das Öl abgepumpt werden kann. Zudem beziehen die zuständigen Behörden Sicherheitsaspekte in ihre Überlegungen mit ein, insbesondere im Hinblick auf mögliche Gefahren beim Durchfahren internationaler Gewässer. Es wird auch diskutiert, ob militärischer Geleitschutz erforderlich sein könnte.
Die rechtlichen und logistischen Schritte, die im Rahmen dieser Beschlagnahmung unternommen werden müssen, sind komplex. Der Zoll hat die Befugnis, Schiffe wie die „Eventin“ gemäß dem Zollkodex der Europäischen Union einzuziehen und zu verwerten. Dieser Fall zeigt das zunehmende Engagement Deutschlands, Sanktionen gegen Russland durchzusetzen und die Integrität internationaler Handelswege zu bewahren.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Situation um den Tanker „Eventin“ nicht nur die Dynamik der russischen Schattenflotte widerspiegelt, sondern auch die Anstrengungen der EU, die Auswirkungen der geopolitischen Spannungen und Sanktionen aktiv zu adressieren. Für die Zukunft sind weitere Entwicklungen zu erwarten, während die zuständigen Stellen die rechtlichen Rahmenbedingungen und Sicherheitsfragen prüfen.