
Am Freitagvormittag kam es in Rostock zu einem schweren Verkehrsunfall, der die Stadt in Aufruhr versetzte. Gegen 10.45 Uhr überschritt eine 81-jährige Fußgängerin die Timmermannsstraße an einer Bushaltestelle. Dabei nahm sie den fließenden Verkehr nicht wahr und wurde von einem VW Tiguan erfasst, dessen 82-jähriger Fahrer nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte. Der Aufprall ereignete sich mit voller Geschwindigkeit.
Durch den Zusammenstoß wurde die Seniorin im Bereich der Beine getroffen und prallte mit dem Kopf auf die Motorhaube des Fahrzeugs. Anschließend fiel sie auf die Straße und verletzte sich schwer am Bordstein der Haltestelle. Passanten, die die Szene beobachteten, leisteten sofort erste Hilfe, während die Rettungskräfte bereits innerhalb weniger Minuten eintrafen.
Moment der Rettung
Nachdem die Frau regungslos auf der Fahrbahn lag, wurde sie auf eine Trage gelegt und in den Rettungswagen gebracht, wo sie kurzzeitig das Bewusstsein wiedererlangte. Nach einer ersten Behandlung wurde sie in den Schockraum der Uniklinik verlegt. Die Informationen deuten darauf hin, dass sie lebensgefährliche Verletzungen erlitten hat und beide Beine gebrochen sind.
Der Autofahrer blieb unverletzt, jedoch geschockt von dem Vorfall. Um den genauen Unfallhergang zu rekonstruieren, wurde ein Sachverständiger der Dekra hinzugezogen. Die Timmermannsstraße musste zeitweise voll gesperrt werden, später war sie einseitig für die Unfallaufnahme gesperrt. Augenzeugen kritisierten das Fehlen eines offiziellen Überwegs an dieser gefährlichen Stelle.
Aktuelle Unfallstatistik und Fußgängersicherheit
Schwerverletzte Fußgänger sind kein Einzelfall in der Verkehrssicherheitslage. Laut Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) standen im Jahr 2019 Fußgängerinnen und Fußgänger in 13,7 Prozent aller Verkehrstoten. 56 Prozent der Getöteten waren 65 Jahre und älter. Diese Zahlen verdeutlichen die besonders hohe Gefährdung älterer Menschen im Straßenverkehr.
Die Unfallstatistiken bieten eine wertvolle Grundlage für zukünftige Maßnahmen in der Gesetzgebung, Verkehrserziehung und der Straßenbauplanung. Ziel ist es, Strukturen des Unfallgeschehens sowie die Abhängigkeiten zwischen unfallbestimmenden Faktoren zu ermitteln. Diese Daten können helfen, die Verkehrssicherheit nachhaltig zu verbessern und gefährliche Stellen auf den Straßen zu identifizieren.
Ein weiteres Augenmerk liegt auf den Fußgängern: Im Jahr 2019 kamen 417 Fußgänger bei Verkehrsunfällen ums Leben, wobei viele der tragischen Vorfälle in Dämmerlicht oder Dunkelheit geschahen. Es ist dringend erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko für Fußgänger, insbesondere ältere Menschen, zu verringern.
Die Tragödie in Rostock erinnert uns daran, wie wichtig es ist, die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten und auf potenzielle Risiken zu reagieren. Nur durch umfassende und differenzierte Statistiken kann die Verkehrspolitik auf die spezifischen Bedürfnisse der Straßenbenutzer abgestimmt werden.
Nordkurier berichtet, dass …
Destatis liefert statistische Daten zur Verkehrssicherheit und bietet eine umfassende Grundlage für zukünftige Maßnahmen.
DVR weist darauf hin, dass die Gefährdung für Fußgänger besonders hoch ist und Erhebungen zur Fußgängersicherheit unentbehrlich sind.