
In Schwarzenbek fand am Dienstag ein bedeutender Schwertransport statt, bei dem drei Lkw jeweils ein 72 Meter langes Rotorblatt für eine Windkraftanlage transportierten. Der Transport begann um 2.45 Uhr an der Abfahrt Schwarzenbek/Grande der A 24 und führte über die B 207 ins Stadtzentrum. Um die Durchfahrt zu ermöglichen, waren umfangreiche Bauarbeiten erforderlich, darunter der Rückbau eines halben Verkehrskreises. Diese Maßnahmen stehen im Kontext eines immer wichtiger werdenden Ausbaus von Windkraftanlagen in der Region, der nicht ohne Herausforderungen ist. So LN-Online berichtet, dass in den kommenden Wochen weitere Transporte für zusätzliche Bauteile in Schwarzenbek, Geesthacht und Lauenburg geplant sind.
Der Schwertransport wurde von der Firma Rostock Trans organisiert. Dabei stellte sich das Gewicht der Rotorblätter als weniger problematisch heraus als deren beeindruckende Länge. Eine leistungsstarke Zugmaschine zog die Lkw, während das vordere Ende des Rotorblattes auf einem ferngesteuerten Nachläufer lag. Diese Transportmethode ist typisch für den Transport von Windenergieanlagen, der eine fachgerechte Planung und Durchführung erfordert. Laut Wind-Turbine ist die Sicherheit von Mensch und Material dabei von oberster Priorität, und die Unternehmen setzen moderne Fahrzeuge sowie spezielle Techniken ein, um die Transporte zu realisieren.
Herausforderungen bei Schwertransporten
Die Überführung der Rotorblätter war nicht ohne Komplikationen. Der Transport musste durch einen Verkehrskreisel und über die Europabrücke manövrieren. Um dies zu erleichtern, wurden zuvor Ampeln demontiert und Bäume gefällt. Die Polizei begleitete den Transport und sperrte die Bundesstraße, was Umwege für andere Lkw, insbesondere für Lebensmitteltransporte, zur Folge hatte. Diese Vorfälle sind Indizien für die Herausforderungen, mit denen Schwertransporte von Windkraftanlagen konfrontiert sind, wie Tagesschau berichtet. Der Transport eines Windrads erfordert oft bis zu 150 Genehmigungen, deren Bearbeitungszeit Wochen in Anspruch nehmen kann, was zu erheblichen Verspätungen führt.
Die neuen Windkraftanlagen in Schwarzenbek sollen eine Höhe von 199 Metern erreichen. Dies steht im Gegensatz zu bestehenden Windrädern in der Region, die lediglich 100 Meter hoch sind. Die neue Technologie setzt auf den Typ Nordex 149, der die höchsten Windkraftanlagen im Kreis Herzogtum Lauenburg hervorgebracht hat. Zukünftige Transporte werden nicht nur Rotorblätter umfassen, sondern auch Turmteile, Maschinenhäuser und Gondeln, die zunächst angeliefert und gelagert werden müssen.
Es wird geschätzt, dass ab 2025 jährlich etwa 30.000 Schwertransporte für Windkraftanlagen genehmigt werden müssen, was aufgrund langsamer Genehmigungsprozesse momentan unrealistisch erscheint. Bundesverkehrsminister Volker Wissing plant daher Maßnahmen zur Vereinheitlichung der Genehmigungsverfahren. Um die Herausforderungen im Schwertransportsektor zu bewältigen, sind professionelle Anbieter gefragt, die über die notwendige Expertise und Erfahrung verfügen.