
Die Rostocker Bürgerschaft hat sich mit großer Mehrheit für den langfristigen Erhalt des Eisbrechers „Stephan Jantzen“ ausgesprochen. Diese Entscheidung bedeutet, dass das bekannte Schiff im Rostocker Stadthafen weiterhin als touristische Attraktion zur Verfügung stehen wird. Der Eisbrecher, der seit 2009 dort verankert ist, wurde 1967 in Leningrad gebaut und steht für die maritime Geschichte der Region.
Das Schiff, das 68 Meter lang ist, wird derzeit durch den Verein „Technische Flotte Rostock e.V.“ betreut, der eine wesentliche Rolle bei der Erhaltung und Pflege des Eisbrechers spielt. Jährlich leisten die 50 Mitglieder des Vereins zwischen 13.000 und 15.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit. Dies würdigte Thomas Gehrke, Vorstandsvorsitzender des Vereins, der sich positiv über die Entscheidung der Bürgerschaft äußerte. Jährlich besuchen bis zu 10.000 Menschen die „Stephan Jantzen“, was diese Initiative zusätzlich unterstützt.
Geplante Sanierung und Werftaufenthalt
Ein zentraler Teil der Pläne umfasst einen notwendigen Werftaufenthalt, der für das Jahr 2027 angesetzt ist. Für diesen Aufenthalt sind Kosten von über zwei Millionen Euro erforderlich, die nun von der Rostocker Bürgerschaft beschlossen wurden. Die letzten umfangreichen Arbeiten am Schiff fanden 2003 statt, sodass die anstehenden Sanierungsarbeiten entscheidend für die Erhaltung der Schwimmfähigkeit sind.
Durch die geplanten Arbeiten wird nicht nur die Sicherheit des Schiffes gewährleistet, sondern es wird auch dem Risiko eines Wassereintritts entgegengewirkt. Vereinskapitän Michael Egelkraut betont, dass aktuell kein unmittelbares Risiko eines Untergangs bestehe, jedoch sei der Werftaufenthalt eine präventive Maßnahme.
Finanzierungsdetails und Unterstützung
Die Betriebskosten des Eisbrechers betragen jährlich etwa 30.000 Euro. Eine zusätzliche Investition von rund 650.000 Euro ist für neue Dalbenschlösser am Anleger veranschlagt. Uwe Flachsmeyer von den Grünen forderte in der Bürgerschaft ein stringentes Konzept für das maritime Erbe Rostocks, während Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) die Notwendigkeit der Unterstützung des Bundes für den Erhalt dieses Erbes betonte.
Die Hansestadt Rostock, seit 2017 Eigentümerin des Schiffes, hat bereits einen Antrag für die Bereitstellung von Mitteln im Doppelhaushalt 2026/27 vorbereitet. Senator Dr. Chris von Wrycz Rekowski (SPD) bekräftigte die Unterstützung der Stadtverwaltung für die „Stephan Jantzen“. Der Erhalt des Eisbrechers ist nicht nur eine Frage des Denkmalschutzes, sondern auch ein wichtiger Aspekt der touristischen Attraktivität Rostocks.
Mit der bevorstehenden Sanierung wird der Eisbrecher „Stephan Jantzen“ nicht nur in seiner Funktion als technisches Denkmal erhalten, sondern bleibt auch ein Blickfang im Stadthafen von Rostock. Der Erhalt dieses besonderen maritimen Erbes ist in der Rostocker Bürgerschaft als gemeinsame Verantwortung verankert.
Für weitere Informationen: Nordkurier, NDR, Nordkurier.