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Explosionen im Maschinenraum: Russischer Öltanker in Seenot vor Sassnitz!

In der Ostsee gerät ein russischer Öltanker in Seenot, nachdem mehrere Explosionen im Maschinenraum auftraten. Mit 130.000 Tonnen Heizöl an Bord bleibt die Situation angespannt. Ökologen warnen vor möglichen Umweltschäden.

Ein neuer Vorfall mit einem russischen Öltanker bringt die Gefahren des Schiffsverkehrs in der Ostsee erneut ins Bewusstsein. Der Tanker „Koala“, der 130.000 Tonnen Heizöl an Bord hatte, ist in der Nähe des Hafens Ust-Luga, westlich von St. Petersburg, in Seenot geraten. Laut Welt sind mehrere Explosionen im Maschinenraum des Schiffs dafür verantwortlich, dass es zu einer Wassereinlagerung kam. Der Gouverneur des Leningrader Gebiets, Alexander Drosdenko, bestätigte die Beschädigungen und äußerte, dass alle 24 Besatzungsmitglieder sich in Sicherheit bringen konnten.

Gleichzeitig kursieren Berichte, dass das Heck des Tankers auf eine Sandbank aufgelaufen sei, was jedoch als widerlegt angesehen wird, da der Tanker erfolgreich am Anleger festgemacht werden konnte. Das Schiff fährt unter der Flagge von Antigua und Barbados, und es bleibt unklar, ob es zur umstrittenen russischen Schattenflotte gehört.

Weitere Vorfälle und Umweltgefahren

In einem weiteren Zusammenhang steht der Tanker „Eventin“, der, wie srf berichtet, vor dem Stadthafen von Sassnitz angekommen ist. Der 274 Meter lange Tanker war mit rund 99.000 Tonnen Öl beladen, als er einen Totalausfall seiner Systeme erlitt. Aktuell wird die Lage als stabil angesehen, und das Havariekommando hat das Wetter als günstig eingestuft. Das Schiff wird in einer Reede etwa fünf Kilometer vor der Küste in Position gehalten.

Der Tanker „Eventin“ gilt als Teil der russischen Schattenflotte, die in der Vergangenheit bereits kritisiert wurde. Das Auswärtige Amt äußerte Besorgnis über mögliche Umweltschäden und die Auswirkungen auf den Tourismus in der Region. Greenpeace warnt derweil, dass schrottreife Tanker täglich von russischen Ölhäfen in Richtung Südwesten unterwegs sind.

Ein alarmierendes Muster

Vergleichbare Vorfälle veranschaulichen die Gefahren, die von alten und unsicheren Tankern ausgehen. Ein Beispiel hierfür ist der Tanker „Annika“, der im Oktober ebenfalls in der Ostsee in Brand geriet. Laut Greenpeace wurde der Zustand der „Annika“ als stabil eingeschätzt, doch das Feuer im Maschinenraum konnte nicht vollständig gelöscht werden. Der Tanker wurde nach Rostock geschleppt, wo Brandbekämpfungsmaßnahmen von Land aus fortgesetzt wurden.

Solche Vorfälle lassen auf ein besorgniserregendes Muster schließen. In der stark befahrenen Kadetrinne der Ostsee, einem Naturschutzgebiet, sind Tankerunfälle häufig. Diese Region ist für ihre biodiversen Lebensräume bekannt, die durch Ölunfälle stark gefährdet sind. Greenpeace-Meeresexpertin Daniela von Schaper warnt vor der Möglichkeit einer massiven ökologischen Katastrophe, sollte es zu einem Austritt von Schweröl kommen. Schweröl ist nicht nur hochgiftig, sondern auch extrem schädlich für die Meeresumwelt und die dort lebenden Tiere.

Referenz 1
www.welt.de
Referenz 2
www.srf.ch
Referenz 3
www.greenpeace.de
Quellen gesamt
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