
Am vergangenen Wochenende kam es im Rostocker Stadtteil Dierkow zu einem Vorfall, der die Polizei auf Trab hielt. Ein 13-jähriger Junge und seine Komplizen haben mehrere, teils gewaltsame Straftaten begangen, die in einer Verfolgungsjagd mit der Polizei gipfelten. Laut MOPO waren die Zwischenfälle das Ergebnis einer Auseinandersetzung, die zu einem Steinwurf gegen Polizeibeamte führte.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag, gegen 3:30 Uhr, drangen mehrere Jugendliche in eine Pizzeria an der Gutenbergstraße ein. Zunächst brachten sie mit brachialer Gewalt die Eingangstür auf. In der Folge entwendeten sie Getränke, Eis sowie den Schlüssel eines Lieferwagens. Der 13-Jährige saß dabei am Steuer des gestohlenen Fahrzeugs, während seine beiden Komplizen, 14 und 15 Jahre alt, im Wagen waren.
Verfolgung durch die Polizei
Die Polizei wurde sofort informiert und nahm die Verfolgung des Lieferwagens auf. Diese führte letztendlich zu einer Haltestelle am Hölderlinweg, wo die Jugendlichen schließlich anhalten mussten und in ein nahegelegenes Wäldchen flüchteten. Trotz ihrer Flucht konnten die Beamten Spuren sichern und Videoaufzeichnungen aus der Pizzeria, die die Taten der Jugendlichen dokumentierten, analysieren. Diese führten zur Identifizierung der bereits polizeibekannten Täter, wie die Ostsee-Zeitung berichtet.
Der Pizzabesitzer schilderte, dass die Jugendlichen nicht nur die Lebensmittel stahlen, sondern auch versuchten, die Überwachungskamera zu zerstören und ein Display entwendeten. Die Polizei ermittelt nun wegen besonders schweren Diebstahls, unbefugtem Gebrauch von Kraftfahrzeugen und Sachbeschädigung. Die genaue Höhe des Sachschadens konnte bislang nicht ermittelt werden. Das Jugendamt wurde über den Vorfall informiert.
Kontext zur Jugendkriminalität
Solche gewalttätigen Übergriffe sind Teil eines größeren Phänomens der Jugendkriminalität, das häufig als männlich dominiert beschrieben wird. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung begehen viele Jugendliche vorübergehend Straftaten, wobei sich die Mehrheit von diesen mit dem Erwachsenwerden distanziert. Statistiken zeigen, dass bis zu 70% der Schüler in den letzten 12 Monaten straffällig wurden, wobei der Anteil bei männlichen Jugendlichen signifikant höher ist.
Zudem zeigen aktuelle Daten einen Rückgang der Jugendkriminalität auf das Niveau der späten 1980er Jahre, mit der Anmerkung, dass viele Jugendliche eher Opfer als Täter von Gewalt sind.
Der Vorfall in Rostock verdeutlicht die Komplexität der Jugendkriminalität und wirft Fragen zur Prävention auf. Experten betonen die Bedeutung von sozialer Integration und Unterstützung, um solche Taten zu verhindern und den Jugendlichen eine positive Zukunftsperspektive zu bieten.