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Regenbogen-Camp in Prerow: Streit um Räumung geht in nächste Runde!

Die Regenbogen AG räumt den Kult-Campingplatz in Prerow nach einem Rechtsstreit. Der neue Betreiber, Camper's Friend, plant 2025 einen Teilbetrieb. Was bedeutet das für die Camper?

Der traditionsreiche Campingplatz im Regenbogen Camp in Prerow steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Über 30 Jahre lang wurde der Platz von der Regenbogen AG betrieben, seit 1992, kurz nach der Wende. Doch nach einem langen Rechtsstreit musste die Organisation nun ihre Pachtfläche räumen und Platz für den neuen Betreiber Camper’s Friend schaffen. Dies wurde notwendig, da der Pachtvertrag zwischen der landeseigenen Stiftung Umwelt- und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern und der Regenbogen AG zum 31. Dezember 2023 ausläuft. Der Pachtvertrag für den staatlich geführten Campingplatz liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, dessen Schutzauflagen und Anforderungen die Nutzung erheblich beeinflussen.

Laut Nordkurier war die Regenbogen AG anfangs wenig bereit, das Gelände freiwillig zu räumen und klagte gegen die Kündigung. Zahlreiche Gerichtsverfahren, mit bis zu drei gleichzeitig behandelten Klagen, prägten die letzten Monate. Schließlich gab das Landgericht Rostock am 14. Oktober 2024 das Urteil zur Räumung des Geländes heraus, das derzeit noch nicht rechtskräftig ist. Eine Sicherheitsleistung von zwei Millionen Euro ist notwendig, um die vorläufige Vollstreckung des Urteils zu ermöglichen, so berichtet NDR.

Der lange Rechtsstreit

Im Hintergrund des Rechtsstreits steht die Argumentation der Regenbogen AG, dass ihr Pachtvertrag für Waldgrundstücke bis 2042 laufe. Jedoch sieht der Vertrag eine Klausel zur Neuverhandlung oder Kündigung bei Eigentümerwechsel vor. Der Vorsitzende Richter Till Halfmann stellte klar, dass die Regenbogen AG keinen Anspruch auf eine Vertragsfortsetzung hat und nur mit möglichen Schadenersatzansprüchen rechnen darf. Trotz dieser Rückschläge plant die Regenbogen AG, gegen das Urteil in Berufung zu gehen, was sie als „Enteignung“ bezeichnet.

Umweltminister Till Backhaus hat die Entscheidung des Gerichts begrüßt und betont, dass sich die betroffenen Dauercamper keine Sorgen machen müssen, da ihre Stellplätze erhalten bleiben. Er hat zudem Gespräche mit Kommunalpolitikern, dem Betreiber Camper’s Friend und den Campern organisiert, um eine Teilbetriebsaufnahme für das Jahr 2025 zu ermöglichen. Trotz der Aussicht auf einen neuen Betreiber bleibt ungewiss, wie es mit den Gewerbetreibenden auf dem Platz weitergeht, deren Saisonbeginn möglicherweise verspätet sein könnte. Camper’s Friend hat signalisiert, sich bemühen zu wollen, den bestehenden Gewerbetreibenden entgegenzukommen, doch man rechnet mit spürbaren Einnahmeverlusten.

Ausblick und Herausforderungen

Die Herausforderungen, die sich aus der Räumung ergeben, sind sowohl für die Regenbogen AG als auch für die zukünftigen Betreiber erheblich. Die 400.000 Euro, die die Regenbogen AG in Rechtsstreitigkeiten investiert hat, stehen im krassen Gegensatz zu notwendigen Sanierungen des Geländes. Das Gericht hat die Räumung aufgrund der stagnierenden Zustände und der Klagen angeordnet, nachdem es eine Widerklage der Regenbogen AG ablehnte. Nun wird es spannend, zu beobachten, ob die neuen Betreiber die hohen Standards und Anforderungen des Nationalparks erfüllen können.

Die nächste Verhandlung zur Räumung weiterer Flächen findet am 26. November 2024 vor dem Landgericht Stralsund statt. Nordkurier dokumentiert, dass die Situation um den Campingplatz weiterhin angespannt bleibt und sowohl rechtliche als auch organisatorische Herausforderungen bevorstehen.

Referenz 1
www.nordkurier.de
Referenz 2
www.ndr.de
Referenz 3
www.nordkurier.de
Quellen gesamt
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