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MV steht still: Massive Streiks im öffentlichen Dienst ab Donnerstag!

In Mecklenburg-Vorpommern beginnen ab Donnerstag umfassende Warnstreiks im öffentlichen Dienst und Nahverkehr. Verdi fordert höhere Löhne; Pendler müssen mit erheblichen Einschränkungen rechnen.

Ab Donnerstag, dem 12. März 2025, wird Mecklenburg-Vorpommern von umfangreichen Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst und im öffentlichen Personennahverkehr betroffen sein. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks in Bürgerbüros, Kfz-Zulassungsstellen und weiteren Verwaltungsdienstleistungen aufgerufen. Diese Maßnahmen sollen Druck auf die dritte Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst ausüben, die am Freitag in Potsdam stattfindet. Verdi erwartet bis zu 1400 Teilnehmer bei einer landesweiten Kundgebung in Rostock, was die Bedeutung des Konflikts unterstreicht.

In zahlreichen Bereichen werden Einschränkungen zu erwarten sein. Besonders betroffen sind die Stadtverwaltung, Stadtwerke und das Südstadtklinikum in Rostock sowie Einrichtungen in Neubrandenburg und Schwerin. Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro pro Monat. Arbeitgeber hingegen haben diese Forderungen als zu kostspielig zurückgewiesen, was zu Spannungen und möglichen weiteren Streiks führen könnte.

Öffentliche Verkehrsmittel und Nahverkehr

Pendler und Reisende müssen sich bis zum 19. März auf massiven Ausfälle im Nahverkehr einstellen. In den Städten Schwerin und Rostock entfallen sämtliche Fahrten auf den Straßenbahn- und Buslinien. Die Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft rechnet mit erheblichen Beeinträchtigungen im Linienverkehr, was vor allem den Schülerverkehr betrifft. Zudem sind neun kommunale Nahverkehrsunternehmen betroffen, deren Dienste teilweise eingestellt werden.

Die Warnstreiks kommen zur rechten Zeit, insbesondere im Hinblick auf die Tarifverhandlungen, die für rund 2,3 Millionen Angestellte bei Bund und Kommunen von großer Bedeutung sind. Diese Verhandlungen haben Anfang des Jahres 2025 begonnen und sind geprägt von der aktuellen wirtschaftlichen Lage sowie einem spürbaren Personalmangel im öffentlichen Dienst. Ein schwerer Vorfall am 12. Februar 2025, bei dem ein Fahrzeug in einen Streikzug in München fuhr und mindestens 28 Verletzte forderte, zeigt zudem die angespannten Verhältnisse, in denen sich diese Auseinandersetzungen abspielen.

Tarifverhandlungen und ihre Auswirkungen

Die dritte Verhandlungsrunde ist entscheidend für die Zukunft der Arbeitsbedingungen und Gehälter im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaften planen, im Herbst 2024 ihre Forderungen vorzustellen, während die nächste Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst bereits für den Januar 2025 vorgesehen ist. Gleichzeitig hat im Dezember 2023 eine Einigung für den Tarifvertrag der Länder (TV-L) stattgefunden, der am 1. Februar 2025 in Kraft trat und eine Laufzeit von 25 Monaten hat. Dieser beinhaltet unter anderem eine Erhöhung der Tabellenentgelte und eine Inflationsprämie von 3000 Euro.

Die Betreiber der Tarifverhandlungen, wie die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), stehen dem inhaltlich kritisch gegenüber. Während die Gewerkschaften auf notwendige Verbesserungen bestehen, äußern die Arbeitgeber Bedenken bezüglich der finanziellen Belastungen, die die aktualisierten Entgeltforderungen mit sich bringen würden, und befürchten damit verbundene Kostensteigerungen im öffentlichen Dienst.

Insgesamt wird sich in den kommenden Tagen und Wochen zeigen, wie die Verhandlungen weiter verlaufen und welche Maßnahmen die Gewerkschaften dann ergreifen müssen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Die Situation bleibt angespannt und die Bürgerinnen sowie Bürger Mecklenburg-Vorpommerns sind aufgerufen, sich auf die Auswirkungen der Streiks vorzubereiten.

Weitere Informationen finden Sie bei den Berichten von Nordkurier, Öffentlicher Dienst News und Öffentlicher Dienst News – TV-L.

Referenz 1
www.nordkurier.de
Referenz 2
oeffentlicher-dienst-news.de
Referenz 3
oeffentlicher-dienst-news.de
Quellen gesamt
Web: 20Social: 13Foren: 82