
US-Präsident Donald Trump hat während eines Treffens mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus angekündigt, direkte Gespräche zwischen den USA und dem Iran zu führen. Dies markiert eine Wende in der US-Außenpolitik und könnte potenziell zur Lösung des langwierigen Konflikts um das iranische Atomprogramm führen. Das Treffen fand im Rahmen von Netanjahus zweitem Besuch bei Trump statt, seit der US-Präsident seine Amtszeit im Januar 2025 begann. Trotz der Änderungen in den Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern, darunter erhebliche Zollgebühren auf israelische Waren, bleibt die politische Diskussion weiterhin angespannt.
Zu den Gesprächen mit dem Iran sagte Trump, sie würden auf „fast höchster Ebene“ stattfinden. Diese Gespräche sind bereits im Gange, wurden jedoch von iranischer Seite bislang nicht bestätigt. Der Präsident der Islamischen Republik, Massud Peseschkian, hatte direkte Diskussionen abgelehnt, jedoch für indirekten Dialog offen gezeigt. Dies könnte darauf hindeuten, dass Teheran über Kanäle wie den Oman bereit ist, zu verhandeln, jedoch klare Vorbehalte hat.
Ein möglicher Deal und historische Vergleiche
Ein hochrangiges Mitglied der israelischen Delegation äußerte den Wunsch nach einem Abkommen, das dem Libyen-Modell von 2003 ähnelt, in dem Muammar Qaddafi sein Atomprogramm aufgab. Trump warnte, dass der Iran in „großer Gefahr“ sein könnte, sollten die Gespräche scheitern. Diese Warnung ist nicht unbegründet, da Iran nach wie vor ein Urananreicherungsprogramm verfolgt, das mittlerweile auf rund 60% angereichert wurde – deutlich über den im 2015 unterzeichneten Atomabkommen festgelegten 3,67%.
Die Situation bleibt angespannt, da die USA seit der Rückkehr zu ihrer „Maximaldruck“-Strategie im Jahr 2018 gegen den Iran vorgehen. In diesem Kontext hat Trump auch neue Sanktionen und mögliche militärische Maßnahmen gegen Teheran angedeutet, während der iranische Oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei mit Vergeltung gedroht hat.
US-Israel Beziehungen im Fokus
Netanjahu, der als erster Regierungschef seit der Einführung neuer US-Zölle im Weißen Haus empfangen wurde, besprach auch andere Themen wie die Freilassung von Hamas-Geiseln im Gazastreifen und die Sicherheitslage in der Region. Trotz der angestrebten Handelsbarrieren vonseiten des israelischen Ministerpräsidenten zeigt Trump unentschlossenes Verhalten bezüglich der neuen 17-prozentigen Zollgebühren auf israelische Waren.
Trump betonte auch die fortwährende finanzielle Unterstützung der USA für Israel, die sich auf 4 Milliarden Dollar pro Jahr beläuft. Diese umfassende Unterstützung ist Teil einer langfristigen Strategie, die darauf abzielt, Israel als stabilen Partner in der Region zu erhalten.
Insgesamt zeigt dieses Treffen, dass die geopolitische Situation im Nahen Osten und die Diplomatie zwischen den USA, Israel und Iran in den kommenden Monaten entscheidend sein könnten, um eine weitere Eskalation der Spannungen zu vermeiden und potenzielle Fortschritte im Bereich der nuklearen Abrüstung zu erzielen. Trotz bestehender Herausforderungen könnte die Perspektive auf neue Gespräche zwischen den USA und dem Iran einen Hoffnungsschimmer in einer ohnehin komplexen Lage bieten.
Analysten und Kritiker beobachten jedoch, dass frühere Verhandlungen regelmäßig an Misstrauen gescheitert sind. Dennoch könnte die Ankündigung Trumps ein Schritt in die richtige Richtung sein, vorausgesetzt, das Vertrauen zwischen den beiden Nationen kann nachhaltig wiederhergestellt werden.
Für weitere Informationen: Welt berichtet, NY Sun berichtet, AP News berichtet.