
Am Sonntag, dem 19. Januar 2025, wurde in Waren (Müritz) die Sprengung der Nordbrücke der Bundesstraße B 192 pünktlich um 12:30 Uhr durchgeführt. Diese Maßnahme war Teil eines umfassenden Projekts, das den Ersatzneubau der Bahnbrücke an der B 192 vorsieht. Zahlreiche Schaulustige versammelten sich rund um das Areal, trotz der rigorosen Sicherheitsvorkehrungen, die getroffen wurden, um die Evakuierungszone zu sichern.
Für die Durchführung der Sprengung war ein großer Polizeieinsatz notwendig. Insgesamt 170 Polizeibeamte waren im Einsatz, um die Sicherheit zu gewährleisten und die Öffentlichkeit von der Gefahrenzone fernzuhalten. Die Wasserschutzpolizei war ebenfalls vor Ort und hielt ein Boot auf dem Tiefwarensee bereit, um Menschen in Paddelbooten von der Sperrzone abzuhalten. Die Bundesstraße 192 wurde bereits seit 7 Uhr morgens gesperrt, um den notwendigen Abstand zur Gefahrenstelle zu garantieren.
Evakuierungsmaßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen
Mehr als 290 Anwohner in einem Umkreis von 200 Metern um die Brücke wurden aufgefordert, ihre Wohnungen bis 8 Uhr zu verlassen. Diese Evakuierung verlief nach Plan, und nur drei Personen suchten die Notunterkunft im Jugendtreff am Papenberg auf, während viele bei Freunden oder Verwandten unterkamen.
Die Absperrungen umfassten verschiedene Straßen, darunter die St. Mariengasse, Burggasse und vieles mehr. Nach der Sprengung mussten die Anwohner bis zur offiziellen Freigabe durch den Sprengmeister warten, bevor sie in ihre Wohnungen zurückkehren durften.
Details zur Sprengmethode
Bei der Sprengung kam eine Auswurfsprengung der Brückenpfeiler zum Einsatz. Der Überbau der Brücke landete kontrolliert auf einem zuvor geschütteten Kiesbett, was das Risiko von Trümmern bei der Explosion minimierte. In der Vorbereitungsphase wurden zudem Gleise und Leitungen auf der Bahnlinie Rostock-Berlin unter der Brücke demontiert.
Die Infrastrukturminister Wolfgang Blank äußerte sich positiv über die Zusammenarbeit aller Beteiligten und bedankte sich bei der Warener Bevölkerung für ihr Verständnis während der umfangreichen Maßnahmen. Die umfassende Brückenprüfung der parallel verlaufenden Südbrücke wird nun durchgeführt und beinhaltet mehrere Belastungsfahrten sowie die Auswertung von Messergebnissen der Ultraschallsensoren. Mit der wiederfreigegebenen Südbrücke ist gerechnet worden, dass sie bis zum morgendlichen Berufsverkehr am Montag, dem 20. Januar, wieder befahrbar sein wird.
Ausblick auf den Neubau der Brücke
Der Abbruch der Nordbrücke bildet einen Teil des insgesamt größeren Projektes, das auch den Neubau einer Brücke umfasst, der für Ende 2026 geplant ist. Die neue Brückenbauweise, die im Rahmen eines Forschungsprojekts am Institut für Bauingenieurwesen der Technischen Universität Wien entwickelt wird, nutzt Halbfertigteile aus Stahlbeton, was zahlreiche Vorteile bieten soll. Dazu gehören eine hohe Standardisierung und eine signifikante Reduktion des Eigengewichts der finalen Struktur um bis zu 75 % während der Bauphase. Diese innovative Bauweise soll eine gleichwertige Tragfähigkeit wie monolithische Ortbetonbrücken erreichen.
Insgesamt wurde die Sprengung als ein zentraler Schritt in der Modernisierung der Infrastruktur in Waren (Müritz) angesehen, das zuvor geplante Projekt wurde systematisch und mit umfassenden Sicherheitsvorkehrungen in die Tat umgesetzt. Die allgemeine Mobilität und Sicherheit der Anwohner wird durch diese Entwicklungen langfristig gefördert.
Für weitere Informationen kann die Projektseite besucht werden: www.strassen-mv.de/bruecke-waren.