
Am 1. April 2025 um 4:27 Uhr ist der Zugverkehr am Neubrandenburger Bahnhof nach über einem Jahr Unterbrechung offiziell wieder aufgenommen worden. Die lange Pause, die auf umfangreiche Bauarbeiten zurückzuführen war, stellte eine erhebliche Einschränkung für die drittgrößte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns dar, die seit dem Sommer 2024 vom Schienennetz abgeschnitten war. Trotz der Wiedereröffnung verlief der erste Betriebstag jedoch alles andere als reibungslos.
Wie der Nordkurier berichtet, klagten zahlreiche Fahrgäste bereits am Morgen über Verspätungen von bis zu 40 Minuten. So war der RE5 in Richtung Oranienburg um 8:57 Uhr mit 40 Minuten Verspätung angezeigt, während der RE51 nach Neustrelitz eine Verspätung von 21 Minuten aufwies. Der Betriebstag stand daher unter einem ungünstigen Stern.
Ursachen der Verspätungen
Die Gründe für die Unpünktlichkeit sind vielfältig. Neben „Verspätung aus vorheriger Fahrt“ waren auch „Reparaturen an einem Signal“ und „Bauarbeiten“ für die Verzögerungen verantwortlich. Ab 10:30 Uhr sollten weitere Verspätungen für den RE5 sowie den RE51 folgen, was die Situation nicht entspannte. Trotz dieser Probleme gab es auch positive Nachrichten: Der erste Zug des Tages fuhr pünktlich, und es gab Berichte über Fahrplanänderungen und Ersatzbusse für die RE4-Strecke, wo ebenfalls Probleme auftraten.
Bis heute sind in Neubrandenburg viele Änderungen in der Infrastruktur sichtbar. Nach Angaben der Welt umfassten die Bauarbeiten den Austausch bestehender Stellwerke durch Neubauten in Neubrandenburg, Altentreptow und Sternfeld. Ziel dieser Arbeiten war die Vereinheitlichung der Stellwerks- und Bahnübergangstechnik, eine Maßnahme, die für die zukünftige Zuverlässigkeit des Zugverkehrs von entscheidender Bedeutung ist.
Instandhaltungsmaßnahmen und weitere Entwicklungen
Die Deutsche Bahn hat in den vergangenen Jahren massive Investitionen in Höhe von 10,7 Milliarden Euro in die Infrastruktur getätigt. Gemäß den Informationen der Bahnlageberichte stellte das Unternehmen auch 2,5 Milliarden Euro für die Instandhaltung der Strecken zur Verfügung. Diese Investitionen sind notwendig, um sämtliche Strecken nach den modernen Standards zu erneuern und den Betrieb langfristig zu sichern.
Dennoch gibt es in Altentreptow und Sternfeld weiterhin Einschränkungen, da Restarbeiten, insbesondere die Installation von Beleuchtung, noch nicht abgeschlossen sind. Züge halten dort vorerst nur tagsüber, was die Verwirrung bei den Fahrgästen verstärkt hat. Zudem werden die Züge in Sternfeld nur alle zwei Stunden halten, um die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten.
Die Rückkehr des Zugverkehrs nach Neubrandenburg ist ein wichtiger Schritt für die Region. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird, insbesondere im Hinblick auf die angekündigten weiteren Verspätungen und die aktuelle Unzufriedenheit der Fahrgäste.