
Carlo Bast, ein Forstwirt aus Sachsen, hat während seines Urlaubs auf der Insel Rügen einen sensationellen Fund gemacht. Während er nach Fossilien suchte, stieß er auf einen goldenen Anhänger, der als Berlocke identifiziert wurde. Der Anhänger hat eine Länge von 3,9 cm, einen Durchmesser von 1,4 cm und wiegt 3,7 g. Experten datieren das Schmuckstück auf das erste oder zweite Jahrhundert nach Christus, was den Fund besonders bedeutungsvoll macht. Der Eigentümer meldete den Schatz umgehend dem Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern. Das Amt bestätigte, dass es sich um ein bewegliches Bodendenkmal handelt, welches gemäß dem § 13 DSchG MV in das Eigentum des Landes übergeht.
Nach der Meldung wurde der Fund detailliert dokumentiert und wissenschaftlich bearbeitet. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen wurden auf der Regionaltagung für Ostmecklenburg und Vorpommern im April in Stralsund präsentiert. Interessanterweise hatte Rügen bevor Basts Entdeckung nur eine bekannte Goldberlocke, die vor 1856 bei Garz gefunden wurde. Über ihren Verbleib sind jedoch keine Informationen erhalten.
Bedeutung der Berlocke
Die Berlocke von Carlo Bast gehört zur Variante III nach Adriaan von Müller und ist ein bemerkenswerter Fund für die Region. Sie befindet sich nun im Fundarchiv der Abteilung Landesarchäologie des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege in Schwerin. Trotz des großen Interesses ist bislang unklar, ob die Berlocke in einem Museum ausgestellt werden wird. Carlo Bast äußerte den Wunsch, dass eine Ausstellung des Funds wünschenswert wäre, um der Öffentlichkeit diesen historischen Schatz näherzubringen.
In Zusammenhang mit der Reihe bemerkenswerter Funde aus der Region hat Archäologie Online zudem berichtet, dass Kulturministerin Bettina Martin die Arbeit von rund 250 ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern in Mecklenburg-Vorpommern lobt. Diese engagierten Freiwilligen haben in letzter Zeit zusätzliche bedeutende Funde gemacht, darunter eine große Sammlung von Schwertern aus der Bronzezeit und 6.000 Silbermünzen, die als slawenzeitlicher Münzschatz gelten.
Die Vielfalt der Funde und die Nuancen ihrer Bedeutung verdeutlichen die Relevanz der archäologischen Bemühungen in Mecklenburg-Vorpommern, wie sie auch in den Publikationen des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege dokumentiert sind. In einem Jahrbuch werden wichtige Funde und Forschungsergebnisse zusammengefasst, was die wissenschaftliche Arbeit und die Relevanz solcher Entdeckungen unterstreicht. Weitere Informationen zu diesen Publikationen finden sich auf der Webseite des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege.