
In Brandenburg wurde der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) festgestellt, was Auswirkungen auf viele Bereiche hat, darunter auch auf die Tiergärten in Berlin. Laut t-online.de bleiben der Zoo und der Tierpark Berlin bis auf Weiteres geschlossen, um die Gefahr einer Ausbreitung des Virus zu minimieren. Die Schließung wurde notwenig, nachdem das MKS-Virus bei verendeten Wasserbüffeln entdeckt wurde. Die genaue Dauer der Schließung ist momentan ungewiss und wird von den Ergebnissen laufender Tests abhängen.
Andreas Knieriem, der Zoodirektor, zeigt sich besorgt über die Lage. Im Tierpark werden strikte Hygienemaßnahmen zur Versorgung der gefährdeten Tiergruppen eingehalten. Zudem wird über mögliche Impfungen gegen MKS für bestimmte Tiergruppen diskutiert.
Erster MKS-Ausbruch seit 1988
Der aktuelle Fall stellt den ersten MKS-Ausbruch in Deutschland seit 1988 dar, was die Alarmbereitschaft in der Branche erhöht. MKS betrifft vor allem Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. Menschen können das Virus nur selten weitertragen, gelten jedoch als ungefährlich. Die zuständigen Behörden haben um den betroffenen Betrieb eine Sperrzone mit einem Radius von 3 Kilometer eingerichtet, zudem gibt es einen Überwachungsbereich von 10 Kilometer. Über die Schließungen hinaus wurden auch einige Kinderbauernhöfe in Berlin geschlossen.
Am 10. Januar 2023 wurde der Ausbruch der Krankheit bei einer Herde von Wasserbüffeln im Kreis Märkisch-Oderland bekanntgegeben. Drei Tiere waren bereits verendet, während weitere elf getötet wurden. Alle 14 Büffel waren infiziert. Es ist unklar, wie das Virus in die Herde gelangte, doch Experten vermuten, dass die Infektion schon länger im Umlauf ist. Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung, deren Symptome Blasenbildung, Fieber und Appetitlosigkeit umfassen können. Besonders bei Jungtieren kann die Krankheit tödlich verlaufen.
Wirtschaftliche Folgen und internationale Reaktionen
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind erheblich. Das Bundeslandwirtschaftsministerium erwartet Einbußen für die Agrarwirtschaft, insbesondere da Deutschland die Anerkennung als „frei von Maul- und Klauenseuche ohne Impfung“ bei der Weltorganisation für Tiergesundheit verlieren könnte. Exporte von tierischen Produkten außerhalb der EU, wie Milch, Fleisch und weitere Produkte, könnten stark eingeschränkt werden. Laut nzz.ch plant Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ein Treffen mit Branchenvertretern, um die Seuche einzudämmen.
Die Reaktionen aus anderen Ländern lassen nicht lange auf sich warten: Die Schweiz hat die Warnstufe erhöht und ein Importverbot für tierische Produkte aus den betroffenen Gebieten verhängt, während Südkorea die Schweinefleischimporte aus Deutschland gestoppt hat. Auch in Brandenburg gilt bis einschließlich Montag ein Transportverbot für Klauentiere. Ställe, Fahrzeuge und Geräte müssen gründlich desinfiziert werden, um die Gefahr einer weiteren Ausbreitung zu minimieren.
Die Situation um die Maul- und Klauenseuche bleibt angespannt. Die bevorstehenden Testergebnisse aus dem Zoo und dem Tierpark werden in den kommenden Tagen entscheidend sein, um das weitere Vorgehen zu bestimmen. Der Fokus liegt darauf, die Gesundheit der Tiere zu schützen und die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, während die asiatischen Märkte und die europäischen Länder wachsamen Auges beobachten, wie sich die Situation entwickelt.
Die aktuellen Entwicklungen und der Umgang mit der MKS zeigen die Dringlichkeit in der Tierhaltung und der Landwirtschaft, über Schutzmaßnahmen und nicht zuletzt über mögliche Impfstrategien nachzudenken. Laut agrarheute.com bleibt abzuwarten, welche weiteren Schritte unternommen werden, um die Seuche zu bekämpfen und die wirtschaftlichen Schäden zu minimieren.