
In Brandenburg wurde ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einer Büffelherde festgestellt. Dies wurde von der RP Online berichtet. Obwohl das Virus nachgewiesen wurde, gibt es derzeit keine Hinweise auf eine Ausbreitung in weiteren Tierbeständen. Umfangreiche Probennahmen und -analysen sind im Gange, um den Einschleppungsweg des Virus aufzudecken.
Die brandenburgische Agrarministerin, Hanka Mittelstädt (SPD), hat erklärt, dass das Hauptziel die Eindämmung der Teuerseuche sei. Als Teil der Maßnahmen wurden eine Schutz- und Überwachungszone eingerichtet sowie vorsorgliche Probennahmen durchgeführt. Um einer möglichen Ausbreitung entgegenzuwirken, wurden Tiertransporte in Brandenburg bis Montag ausgesetzt.
Schutzmaßnahmen und Auswirkungen
Die Situation hat bereits weitreichende Auswirkungen: Der Tierpark und Zoo in Berlin wurden vorsorglich geschlossen. Auch die Agrarmesse Grüne Woche wird keine Rinder, Schafe, Ziegen oder Alpakas in der Tierhalle präsentieren. Bislang verstarben drei Tiere in Hönow, während elf weitere getötet wurden. Es wird vermutet, dass wahrscheinlich alle getöteten Tiere infiziert waren. In nahegelegenen Beständen mussten dutzende Schweine, Ziegen und einige Rinder aufgrund der epidemiologischen Lage ebenfalls getötet werden.
Die Agrarbranche ist besorgt, da viele Betriebe bereits durch andere Krankheiten belastet sind. Um wirtschaftliche Schäden durch die Seuche zu minimieren, hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (CDU) einen zentralen Krisenstab einberufen. Die letzte MKS-Infektion in Deutschland datiert aus dem Jahr 1988, während der letzte europäische Ausbruch 2011 in Bulgarien registriert wurde.
Übertragungswege und Konsequenzen
Die MKS ist eine hoch ansteckende, meldepflichtige Viruserkrankung, die vor allem Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine betrifft. Auch Zoo- und Wildtiere sind anfällig für diese Krankheit. Menschen sind praktisch nicht empfänglich für das MKS-Virus, sodass pasteurisierte Milch und Fleisch keine Gefahr darstellen. Die Symptome der Erkrankung umfassen hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Apathie und Blasenbildung an Maul, Zunge, Klauen und Zitzen. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeiten gegen MKS, wodurch die frühe Erkennung von Infektionen entscheidend für die Eindämmung ist.
Wie auf RBB24 zu lesen ist, können MKS-Viren durch direkten Kontakt, kontaminierte Gegenstände, Fahrzeuge und sogar durch die Luft übertragen werden. Infizierte Tiere scheiden das Virus in großen Mengen aus und können auch nach einer Genesung Virusträger bleiben. Das Virus ist extrem widerstandsfähig und kann Monate bis Jahre in der Umwelt überleben.
Impfstrategien und Herausforderungen
Ein wichtiges Thema in der Debatte um die Eindämmung der Seuche ist der Impfstoff. In Deutschland war die Impfung gegen MKS bis 1991 erlaubt, seither ist sie in der EU verboten. Eine Notimpfung könnte jedoch unter bestimmten Voraussetzungen durchgeführt werden, da entsprechende Impfstoffbanken in der EU vorhanden sind. Wie Vetline berichtet, reicht eine Impfung jedoch nicht aus, um einen MKS-Ausbruch allein zu bekämpfen.
Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) vermuten, dass die Infektion in der Hönower Büffelherde bereits länger bestehen könnte. Mögliche Einschleppungswege des Virus sind Urlauber, Nahrungsmittelreste oder Wildtiere. Der weitere Verlauf der Situation in Brandenburg sowie die Präventivmaßnahmen werden mit großer Aufmerksamkeit beobachtet.