
In Brandenburg wurde ein Verdachtsfall der Maul- und Klauenseuche (MKS) gemeldet, der sowohl die landwirtschaftlichen Betriebe als auch die Exportmärkte Deutschlands in großer Gefahr bringt. Die endgültigen Laborergebnisse werden für heute, den 17. Januar 2025, erwartet. Der Ausbruch wurde in einem Büffelbetrieb festgestellt, wobei bisher keine weiteren bestätigten Fälle bekannt sind, berichtet zvw.de.
Maul- und Klauenseuche ist ein hochansteckendes Virus, das primär Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen betrifft. Zu den Symptomen gehören hohes Fieber, starke Schmerzen, Lahmheit und Bläschenbildung im Maul sowie an Klauen und Zitzen. Die Inkubationszeit reicht von zwei bis sieben Tagen, was eine rasche Ausbreitung des Virus begünstigt. Über die genauen Ursachen des aktuellen Ausbruchs ist noch nichts bekannt – mögliche Übertragungswege umfassen Wildtiere, infizierte Tiere oder kontaminierte Objekte. Letztmalig wurde MKS in Deutschland vor über 35 Jahren nachgewiesen, und die Krankheitsfälle in der EU sind seit Jahren stabil, was die aktuelle Situation umso besorgniserregender macht.
Wirtschaftliche Auswirkungen der Seuche
Die wirtschaftlichen Konsequenzen sind bereits jetzt erheblich. Schätzungen zufolge könnte der Schaden für die Agrarbranche bis zu einer Milliarde Euro betragen. rnd.de berichtet, dass insbesondere die Schweinehalter, die stark exportabhängig sind, von den Änderungen betroffen sind. Die Agrarwirtschaft sieht sich nicht nur mit einem möglichen Rückgang der Exporte konfrontiert, sondern auch mit Handelsbeschränkungen von Ländern wie Großbritannien und Südkorea.
Bauernpräsident Joachim Rukwied spricht von langfristigen wirtschaftlichen Folgen und fordert Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche. Während der Agrarmesse „Grüne Woche“, die vom 17. bis 26. Januar in Berlin stattfindet, plant er Gespräche über einen Krisenfonds für betroffene Betriebe. Henrik Wendorff, der Landesbauernpräsident von Brandenburg, fordert schnellen und unbürokratischen Schadensersatz für die Landwirte in den betroffenen Regionen.
Transportverbot und Exportstopps
Als Sofortmaßnahme hat das Brandenburgische Landwirtschaftsministerium ein 72-stündiges Transportverbot für Klauentiere angeordnet, das den gesamten Transportbereich bis zum 17. Januar betrifft. Dies hat bereits zu einem Platzmangel in den Ställen geführt und beeinträchtigt die Produktionskapazitäten der betroffenen Betriebe. Für den deutschen Fleischhandel bleibt der Zugang zum EU-Binnenmarkt bestehen, jedoch haben Drittstaaten wie Südkorea und Mexiko von Importstopps für tierische Produkte aus Deutschland Gebrauch gemacht. Denn laut zdf.de ist der wirtschaftliche Schaden für Tierhalter erheblich, auch wenn das Virus für Menschen ungefährlich ist.
Die Situation wird von Experten als wirtschaftlicher Super-Gau für die Landwirtschaft angesehen. Bernhard Krüsken vom Deutschen Bauernverband warnt vor den massiven negativen Auswirkungen auf die Agrarexporte. Besonders der Export von tierischen Produkten, der jährlich ein Volumen von über 850 Millionen Euro nach Großbritannien umfasst, könnte bis zu sechs Monate lang beeinträchtigt sein. Der Handel mit nicht betroffenen Tierprodukten innerhalb der EU bleibt aktuell jedoch möglich.
Die Behörden haben bereits Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit ergriffen. Zahlreiche Tiere mussten getötet werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, und weitere Tieropfer werden als Schutzmaßnahme in Schöneiche erwartet. Der Druck auf die Branche wächst, und die Landwirtschaft steht vor der Herausforderung, die Pandemie schnellstmöglich einzudämmen, um die weitreichenden wirtschaftlichen Schäden zu minimieren.