
Am 6. Februar 2025 wurde Dipl.-Ing. Matthias Doht mit dem renommierten „Goldenen Kolben 2025“ ausgezeichnet. Diese Ehrung wird vom Forum für Fahrzeuggeschichte, bekannt als F-kubik, verliehen und würdigt seine herausragenden Beiträge zur Dokumentation und Präsentation historischer Mobilität in Deutschland. Doht, Absolvent der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt, heute TU Chemnitz, hat sich über die Jahre intensiv mit der Aufarbeitung und Erhaltung automobilhistorischer Entwicklungen beschäftigt.
Matthias Doht wurde 1958 in Eisenach geboren und schloss sein Studium im Bereich Maschinenbau und Konstruktionstechnik 1984 ab. Bereits während seiner Karriere engagierte er sich als Mitbegründer des Vereins „Automobilbaumuseum Eisenach e. V.“, der am 3. Juli 1992 mit Unterstützung der Stadt Eisenach gegründet wurde. Unter seiner Ägide entwickelte sich das Eisenacher Automobilmuseum zu einem bedeutenden Zentrum für Autoliebhaber und Historiker.
Engagement für den Erhalt automobilen Erbes
Nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister von Eisenach im Jahr 2006 setzte Doht entscheidende Impulse für den Erhalt des automobilen Erbes der Region. Im Jahr 2014 übernahm die von ihm mitinitiierte Stiftung Automobile Welt Eisenach die Trägerschaft des Automobilmuseums und hat es seither als Geschäftsführer geleitet. Die Stiftung hat durch umfassende Sanierungsmaßnahmen die Ausstellungsfläche des Museums mehr als verdoppelt und bietet heute ein eindrucksvolles Erlebnis zur Geschichte des deutschen Automobilbaus.
Doht hat nicht nur die Ausstellung des Museums vorangetrieben, sondern auch Fachartikel veröffentlicht sowie zwei Bücher zur Geschichte des Automobilbaus in Eisenach verfasst. Sein Studium an der TU Chemnitz hat er in positiver Erinnerung, besonders die Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Johannes Vollmer. In jüngster Zeit übergab er wertvolle Fachzeitschriften aus dem Archiv der Stiftung an die Professuren für Fahrzeugsystemdesign und Schweißtechnik der TU Chemnitz, die aus den 1960er bis 1980er Jahren stammen.
Kulturelles Phänomen historische Mobilität
Matthias Dohts Engagement für die Automobilgeschichte ist ein Teil eines größeren Trends in Deutschland, der sich mit der kulturellen Bedeutung des Automobils auseinandersetzt. Ein Beispiel dafür ist das im Juli 2023 eröffnete Nationale Automuseum in Dietzhölztal-Ewersbach, das mit über 150 Fahrzeugen von 1886 bis heute eine der spannendsten Autosammlungen der Welt präsentiert.
Das Museum zieht seit seiner Eröffnung zahlreiche Besucher an und bietet nicht nur eine beeindruckende Sammlung, sondern auch umfassende Bildungsangebote in Kooperation mit Hochschulen. Diese Initiativen tragen dazu bei, die Mobilitätsgeschichte für künftige Generationen erlebbar zu machen. Die Verwaltung dieses Museums zeigt, wie wichtig die Aufbewahrung und Präsentation historischer Mobilität für die kulturelle Identität ist.
Mit der Verleihung des „Goldenen Kolbens“ wird Matthias Doht nicht nur für seine persönlichen Verdienste gewürdigt, sondern auch als Vorbild für alle, die sich dem Erhalt und der Dokumentation automobilhistorischer Werte widmen.