
Am 12. Januar 2025 ist es soweit: Der letzte Tag der offiziellen Weihnachtszeit für viele Gläubige. Dieses Datum fällt auf das „Fest der Taufe des Herrn“, doch eine weit verbreitete Tradition besagt, dass die Weihnachtszeit erst mit dem Datum des „Mariä Lichtmess“ am 2. Februar endet. Historisch betrachtet handelt es sich hierbei um einen der ältesten Feiertage der Kirche, der bereits im 5. Jahrhundert in Jerusalem gefeiert wurde. Später, um 650, wurde er auch in Rom eingeführt, wie Remszeitung berichtet.
Traditionell wurde „Mariä Lichtmess“ mit Prozessionen und der Weihe von Kerzen gefeiert. In vielen katholischen und evangelischen Haushalten wird die Krippe oft erst an diesem Tag abgebaut, um den Brauch aufrechtzuerhalten. Der Feiertag erinnert an den biblischen Bericht, dass Jesus 40 Tage nach seiner Geburt von seinen Eltern in den Tempel gebracht wurde, wo Maria ein Reinigungsopfer darbrachte, wie MDR beschreibt.
Vergänglichkeit der Traditionen
Das Ende der Weihnachtszeit wird heutzutage häufig am Sonntag nach dem Dreikönigstag (6. Januar) festgelegt, da dies nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil so beschlossen wurde. Dennoch halten viele Menschen an den Traditionen von „Mariä Lichtmess“ fest, was auch zeigt, wie tief verwurzelt diese im bäuerlichen Leben sind. Dort erhielten Knechte und Mägde ihren Jahreslohn zu diesem Zeitpunkt, und es war eng verknüpft mit Wettervorhersagen für die kommende Saison. Ein traditioneller Spruch lautet: „Scheint an Lichtmess die Sonne heiß, bringt der Märzen Schnee und Eis“, was Remszeitung kontextualisiert.
In Spergau, Sachsen-Anhalt, hat der Brauch der „Spergauer Lichtmess“ eine besondere Bedeutung. Seit 1688 wird dort gefeiert, und die Tradition wurde 2018 zum immateriellen Kulturerbe erklärt. Vorbereitungen beginnen bereits im September, wenn ein Feuer entfacht wird. Eigens kostümierte Männer jagen mit einem alten Pflug durch das Feuer, um die Pflugscharen für die kommende Feldarbeit zu härten, während MDR darauf hinweist, dass eine Prozession den Winter austreiben soll.
Internationale Perspektiven auf Weihnachtsbräuche
Die Bräuche rund um Weihnachten variieren weltweit stark. Während in Deutschland geschmückte Tannenbäume und Festessen im Vordergrund stehen, wird in Katalonien eine besondere Figur, der „Caganer“, in die Krippe integriert. Diese Figur symbolisiert Glück und Fruchtbarkeit und hat ihren Ursprung vermutlich im 17. Jahrhundert. In Italien bringt die Hexe La Befana Geschenke, und in Äthiopien wird das Fest als „Genna“ bezeichnet, das nach 43 Tagen Fasten am 7. Januar gefeiert wird. Dort wird ein großes, festliches Mahl gehalten und „Genna“ beinhaltet ein Hockey-ähnliches Spiel, wie Planet Wissen erklärt.
In den USA feiert man am 2. Februar „Murmeltiertag“, wo das Wetter durch das Verhalten eines Murmeltiers vorhergesagt wird. Diese Tradition hat ihre Wurzeln in den Bräuchen deutscher Siedler. In Punxsutawney, Pennsylvania, wird der „Phil“ zum Höhepunkt des Festes, während Schaulustige verfolgen, ob er seinen Schatten sieht oder nicht.