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Mannheimer Fotograf Toscano gibt Bundesverdienstkreuz zurück!

Luigi Toscano, ein Mannheimer Fotograf, plant, sein Bundesverdienstkreuz zurückzugeben. Dies geschieht aufgrund der jüngsten Bundestagsabstimmung zur Migrationspolitik und der Unterstützung einer rechtsextremen Partei.

Der Mannheimer Fotograf Luigi Toscano hat angekündigt, sein Bundesverdienstkreuz zurückzugeben. Diese Entscheidung trifft er in Reaktion auf die Abstimmung über die Migrationspolitik im Bundestag, die am Mittwoch stattfand. Toscano äußert sich erschüttert und entsetzt über die Unterstützung der CDU durch eine teilweise gesichert rechtsextreme Partei. Gemeinsam mit dem Holocaust-Überlebenden Albrecht Weinberg hat er diesen Schritt beschlossen, der als symbolischer Akt zur Verteidigung grundlegender Werte verstanden wird. Details zur formalen Rückgabe des Bundesverdienstkreuzes sind bislang unklar.

In seinem Anliegen verbindet Toscano persönliche Erfahrungen und eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Geschichte. Als Nachfahre von Holocaust-Überlebenden ist ihm die Entwicklung der politischen Landschaft besonders schmerzhaft. „Viele Holocaust-Überlebende haben mir Ähnliches über die Zeit vor Hitlers Machtübernahme gesagt“, betont er und stellt drängende Fragen zur Brandmauer und zu den demokratischen Werten, die es zu verteidigen gilt. Er zeigt zwar Verständnis für die Migrationsdebatte, fordert jedoch einen Dialog ohne Unterstützung für rechtsextreme Parteien.

Auszeichnungen für demokratisches Engagement

Die Rückgabe eines der höchsten Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland findet vor dem Hintergrund statt, dass am 30. Januar 2025 zahlreiche Personen für ihr Engagement geehrt wurden. Insgesamt wurden 13 Frauen und 15 Männer mit dem Verdienstorden ausgezeichnet – eine Feier, die 35 Jahre nach der Friedlichen Revolution stattfand. Diese Menschen sind in unterschiedlichen Bereichen wie Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst aktiv und leisten wertvolle Beiträge zum gesellschaftlichen Dialog und Verständnis in Deutschland.

Zu den preisgekrönten Persönlichkeiten gehören unter anderem:

  • Uwe Ahrendt, Judith Borowski und Roland Schwertner – Gründer der Uhrenmanufaktur Nomos Glashütte, ausgezeichnet für ihr Engagement für demokratische Werte.
  • Lorenzo Annese – Erster italienischer Gastarbeiter im Volkswagenwerk, der als erstes ausländisches Betriebsratsmitglied in Deutschland gilt.
  • Prof. Dr. Alena Buyx – Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, die sich besonders während der Corona-Pandemie für ethische Fragestellungen einsetzte.

Diese Auszeichnungen zeigen, wie vielschichtig der Einsatz für eine demokratische Gesellschaft ist. Die Geehrten setzen sich aktiv für Werte ein, die auch Toscano und Weinberg am Herzen liegen.

Demokratie und Toleranz fördern

Parallel zu Toscangos Rückgabe des Verdienstkreuzes ist das Engagement gegen extremistische Strömungen in Deutschland weiterhin von enormer Bedeutung. Der breitere Diskurs zeigt, wie notwendig es ist, die Demokratie zu schützen und sich gegen Antisemitismus, Rassismus und rechtsextreme Haltungen zu stemmen. Besonders die Aktivitäten und Auszeichnungsveranstaltungen wie die der Botschafterinnen und Botschafter für Demokratie und Toleranz unterstreichen diese Bemühungen.

Von 2001 bis 2021 wurden bereits 90 Personen und Initiativen für ihre wertvolle Arbeit ausgezeichnet. Diese Würdigungen umfassen ein breites Spektrum von Sozialarbeitern, Künstlern, bis hin zu engagierten Bürgerinitiativen, die sich für die Stärkung der sozialen Toleranz einsetzen.

Insgesamt steht Luigi Toscanos Entscheidung, das Bundesverdienstkreuz zurückzugeben, als Manifestation seiner Überzeugung gegen die gegenwärtigen Entwicklungen innerhalb der Politik und der Gesellschaft. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion um Migrationspolitik und demokratische Werte weiterentwickeln wird, und welche Impulse aus dieser Auseinandersetzung resultieren.

Für weitere Informationen zu Luigi Toscano und der Rückgabe des Bundesverdienstkreuzes lesen Sie mehr bei SWR. Über die geehrten Persönlichkeiten können Sie mehr in den Berichten des Bundespräsidialamtes erfahren. Weitere Einblicke in das Engagement in Deutschland erhalten Sie durch die bpb.

Referenz 1
www.swr.de
Referenz 2
www.bundespraesident.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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