
Am 15. März 2025 besuchte Oleksii Makeiev, der Botschafter der Ukraine in Deutschland, die rheinland-pfälzische Stadt Mainz. Der Besuch diente dem Austausch über die frisch initiierte Städtepartnerschaft zwischen Mainz und Odessa, die im Sommer 2024 beschlossen wurde. Makeiev führte Gespräche mit dem parteilosen Oberbürgermeister Nino Haase und nutzte die Gelegenheit, um sich ins Goldene Buch der Stadt Mainz einzutragen.
Die Städtepartnerschaft basiert auf einer bürgerschaftlichen Initiative. Mainzer Bürger haben die Idee entwickelt und Kommunalpolitiker von der Notwendigkeit und Wichtigkeit dieser Verbindung überzeugt. Oberbürgermeister Haase äußerte seine Hoffnung auf eine aktive Partnerschaft, die vor allem nach einem potenziellen Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland an Bedeutung gewinnen soll.
Symbolische Gesten und künftige Perspektiven
Ein Highlight des Besuchs war ein kurzer Spaziergang zum Gutenberg-Museum, das aktuell teilweise im Naturhistorischen Museum untergebracht ist, da Umbaumaßnahmen im Gange sind. Während dieses Besuchs erläuterte Haase die historische Bedeutung des Buchdrucks und präsentierte vier Bibelexponate. Lukas Augustin, Präsident der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft, wies auf die Lieferung von Scannern an die Ukraine hin, die zur digitalisierten Sicherung von Schriften dienen sollen.
Makeiev betonte die zentrale Bedeutung des Eintrags ins Goldene Buch für die Menschen in Odessa. Dies wird als einem Zeichen der Unterstützung und Solidarität interpretiert. Haase stellte sich eine friedliche Zukunft mit gemeinsamen Begegnungen und einem regen Austausch zwischen den Städten vor.
Die Rolle der EU und internationale Unterstützung
Der Besuch von Makeiev fällt in einen größeren Kontext, der die Dringlichkeit von Dezentralisierung und internationalen Partnerschaften für die ukrainischen Städte und Regionen umfasst. Eine Sitzung der Arbeitsgruppe „Ukraine“ des Europäischen Ausschusses der Regionen hat kürzlich die Notwendigkeit für Generatoren hervorgehoben, um die durch russische Angriffe verursachte Zerstörung des Stromnetzes zu bewältigen.
Die europäische Integration wird als entscheidend für die Zukunft der ukrainischen Städte und Regionen angesehen. Der stellvertretende Minister für Gemeinschaften und territoriale Entwicklung, Oleksii Riabykin, betonte, dass die Stärkung der lokalen Selbstverwaltung sowie die Bereitstellung zusätzlicher EU-Mittel unerlässlich sind. Aktuell plant jede ukrainische regionale Militärverwaltung, einen stellvertretenden Leiter für europäische Integration zu ernennen, um den Anschluss an EU-Standards zu gewährleisten.
Die Möglichkeiten der Städtepartnerschaften zwischen der EU und ukrainischen Städten sind seit Beginn des Konflikts im Februar 2022 stark gestiegen. Patrick Molinoz, Vizepräsident der Region Bourgogne-Franche-Comté, kündigte an, die Partnerschaften zwischen französischen und ukrainischen Gemeinden weiter zu fördern.
Obwohl die ukrainische Regierung zur weiteren Kriminalisierung von Dezentralisierung aufgefordert wird, bleibt die Unterstützung durch internationale Partner wie die Partnerstädte in Deutschland entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung der Ukrainischen Regionen.
Augustin sieht die neue Partnerschaft als einen Katalysator, der auch andere europäische Städte dazu anregen könnte, ähnliche Verbindungen aufzubauen. Eine mögliche Dreieckspartnerschaft, etwa mit der israelischen Stadt Haifa, könnte ebenfalls in den Raum gestellt werden.
Der Besuch in Mainz endete mit einem Glas Riesling, das zugleich als Zeichen der Hoffnung auf baldige Fortschritte in der Partnerschaft und auf den Wiederaufbau der Ukraine verstanden werden kann. Neuen Impulsen für die Städte und Regionen der Ukraine steht somit eine positive Entwicklung bevor, wie cor.europa.eu berichtet.