DeutschlandLauterbach

Lockdown-Jubiläum: Fünf Jahre nach dem ersten Shutdown in Deutschland

Vor fünf Jahren, am 16. März 2020, wurde der erste Lockdown in Deutschland verhängt. Der Artikel beleuchtet die Auswirkungen, Rückmeldungen und Lehren aus dieser entscheidenden Phase der Pandemie.

Am 16. März 2025 blickt Deutschland auf fünf Jahre zurück, seit der erste Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verhängt wurde. Die verheerenden wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen, die diese Maßnahmen mit sich brachten, sind bis heute spürbar. Der Lockdown, der am 16. und 22. März 2020 beschlossen wurde, umfasste weitreichende Schließungen: Schulen, Kitas, Restaurants, Geschäfte, Theater, Friseure und Sportplätze wurden geschlossen, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Im Rahmen dieser Maßnahmen einigte sich die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer auf „Leitlinien zum einheitlichen Vorgehen“, die Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln beinhalteten. Der Begriff „Lockdown“ setzte sich erst im Laufe der Zeit durch und bezeichnete anfangs eher eine „Ausgangssperre“ oder „Abriegelung“, wie Südkurier berichtet.

In einer Fernsehansprache am 18. März 2020 betonte Merkel die Ernsthaftigkeit der Lage und warb um Akzeptanz für die Maßnahmen. Verschärfungen folgten am 22. März, wobei Gastronomiebetriebe schließen mussten, mit Ausnahme von Abhol- und Lieferdiensten. Die ersten Lockerungen wurden im Mai 2020 gewährt, unter strengen Auflagen wie Maskenpflicht und Kundenzahl-Limits. Der zentrale Zweck des Lockdowns war, das Gesundheitssystem vor Überlastung zu bewahren und besonders vulnerable Gruppen zu schützen.

Aktuelle Meinungen zur Lockdown-Politik

Rückblickend zeigen aktuelle Umfragen, dass 56 Prozent der Befragten die Lockdowns als insgesamt richtig erachten. Von diesen halten 21 Prozent die Maßnahmen sogar für völlig richtig. Gleichzeitig empfindet die Mehrheit, 50 Prozent, die Lockdowns als sehr belastend. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov, das die Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur durchführte, stellt zudem fest, dass 61 Prozent der Menschen in Deutschland Lockdowns für ein notwendiges Werkzeug zur Eindämmung von Ansteckungen halten. Dennoch glauben 67 Prozent, dass die Maßnahmen zu viele negative Auswirkungen hatten, und 52 Prozent finden sie rückblickend zu wenig zielgerichtet, wie News.de berichtet.

In der Diskussion um die spätere Aufarbeitung der Lockdowns fordert Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine offene Debatte über die verschiedenen Maßnahmen und deren Effektivität. Eine umfassende Evaluation im Bundestag fand bisher nicht statt, obwohl Gesundheitsminister Karl Lauterbach einen neuen Anlauf anregte.

Ein Blick in die Zukunft

Am Ostermontag 2023 endeten die letzten bundesweiten Schutzvorgaben, und die speziellen Corona-Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz traten außer Kraft. Der Bund behält sich jedoch eine „Generalklausel“ vor, die es den Ländern ermöglicht, bei zukünftigen Gesundheitskrisen Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Derzeit sind im zentralen Lager des Bundes noch sieben Millionen Impfdosen vorhanden, und der Plan sieht vor, Impfstoffe bis mindestens 2026 kostenlos bereitzustellen. Die Aufbewahrungspflicht für Unterlagen von Corona-Teststellen wurde bis Ende 2028 festgelegt, um potenziellem Abrechnungsbetrug entgegenzuwirken. Trotz der Fortschritte sieht sich der Bund weiterhin Risiken aus Streitigkeiten über Maskenlieferungen gegenüber, was die Notwendigkeit eines effektiven Krisenmanagements betont, wie in einer Analyse des Bundestages hervorgehoben wird.

Referenz 1
www.suedkurier.de
Referenz 2
www.news.de
Referenz 3
www.bundestag.de
Quellen gesamt
Web: 18Social: 119Foren: 21