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Linke starten Offensive: Schluss mit den Adelstiteln in Deutschland!

Die Linke fordert am 29.01.2025 die Abschaffung aller Adelstitel in Deutschland. Co-Parteivorsitzende Ines Schwerdtner argumentiert für Gleichheit in der Demokratie und tritt als Direktkandidatin an.

Die politische Debatte um die Abschaffung von Adelstiteln in Deutschland hat neue Dynamik gewonnen. Die Linke fordert entschieden, alle Adelstitel aus dem deutschen Rechtssystem zu streichen. Dies verkündete die Co-Parteivorsitzende Ines Schwerdtner in einem aktuellen Interview.

Schwerdtner argumentiert, dass Adelstitel nicht mehr ins Jahr 2025 passen. Sie fordert, diese Titel aus Pässen und anderen offiziellen Dokumenten zu entfernen. Der anhaltende Einfluss von Titeln, die auf Geburt statt auf Leistung basieren, sei ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der soziale Privilegien und Macht stark vererbt wurden. „In einer modernen Demokratie sollte es keine Barone oder Grafen mehr geben“, so Schwerdtner.

Gleichheit in der Demokratie

Ines Schwerdtner, die als Direktkandidatin für die Bundestagswahl im Wahlkreis Berlin-Lichtenberg antreten wird, sieht die Notwendigkeit einer Gesellschaft, in der Gleichheit gefördert wird. Ihre Gegenkandidatin von der AfD, Beatrix von Storch, ist in dieser Frage ein besonderer Bezugspunkt. Schwerdtner kritisiert die Überbleibsel des Adels scharf und fordert, die Titel im „Mülleimer der Geschichte“ zu entsorgen.

Sie erinnert auch daran, dass die Privilegien des Adels bereits 1919 mit der Weimarer Reichsverfassung abgeschafft wurden. Juristisch gibt es seitdem keinen deutschen Adelsstand mehr, Adelige gelten als bürgerliche Menschen. Auch dies hebt Schwerdtner hervor: „In einer Demokratie sind alle gleich, niemand steht über dem anderen.“

Geschichte des deutschen Adels

Die Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung am 14. August 1919 war ein entscheidender Wendepunkt. Seitdem dürfen ehemalige Adelige ihre Titel als Bestandteil ihres bürgerlichen Namens tragen, das „von“ bleibt ihnen aber theoretisch vorbehalten. In der Praxis hat sich dennoch nicht viel geändert, insbesondere für den niederen Adel, während hochgestellte Fürstenhäuser Besitz und Privilegien verloren.

Die Vereinigung der Deutschen Adelsverbände (VdDA) verteidigt weiterhin die Unterscheidung zwischen Menschen mit und ohne „von“ im Namen. Kritiker, wie die Berliner Jungsozialisten, fordern sogar eine vollständige Streichung dieser adligen Namenszusätze, sehen sich jedoch einer breiten gesellschaftlichen Ablehnung gegenüber.

Trotz der rechtlichen Änderungen und der Forderungen nach Gleichheit erfreuen sich adlige Namen großer Beliebtheit, insbesondere bei Hochzeiten. Oft wird der adlige Name als Familienname gewählt, und die adlige Herkunft der Mutter hat Einfluss auf die Namensgebung der Kinder, auch wenn historisch der Adelstitel nur über Männer übertragen wurde.

In dieser komplexen Gemengelage sieht Schwerdtner die Fortführung der Diskussion um die Abschaffung von Adelstiteln als notwendigen Schritt in Richtung Gleichheit und zur Stärkung der demokratischen Werte in der Gesellschaft. Ihr Einsatz ist ein deutliches Zeichen, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auch in der Gegenwart von großer Bedeutung bleibt.

Für weitere Informationen lesen Sie die Artikel bei Merkur, Tagesspiegel und Welt.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.tagesspiegel.de
Referenz 3
www.welt.de
Quellen gesamt
Web: 9Social: 130Foren: 54