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Linke fordert radikale Steuerreform: Milliardäre sollen bezahlen!

Die Linke präsentiert am 8. Februar 2025 einen Fünf-Punkte-Plan zur Halbierung der Vermögen deutscher Milliardäre. Steuervorschläge zielen auf soziale Gerechtigkeit und mehr Bildung.

Die Linke hat ein ehrgeiziges Ziel für die kommenden Jahre formuliert: das Vermögen deutscher Milliardäre innerhalb von zehn Jahren um die Hälfte zu reduzieren. Parteichef Jan van Aken erklärte, dass es in einer gerechten Gesellschaft keinen Platz für Milliardäre geben sollte. Dieser Fünf-Punkte-Plan, der am Samstag vom Parteivorstand beschlossen wurde, kommt in einer Zeit, in der die Linke in Umfragen bei lediglich 5 bis 6% liegt und um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen muss.

Ein zentrales Element des Plans ist die Wiedereinführung der Vermögensteuer. Diese soll schrittweise angehoben werden: Ab einem Vermögen von 1 Million Euro sind 1% jährlich vorgesehen, während 5% ab 50 Millionen Euro und sogar 12% für Vermögen über 1 Milliarde Euro anfallen sollen. Zudem fordert die Linke eine einmalige Vermögensabgabe für die reichsten 0,7% der Bevölkerung, die je nach Höhe des Vermögens zwischen 10% und 30% liegen könnte. Diese zusätzlichen Einnahmen sollen in Bildung sowie den öffentlichen Nahverkehr fließen.

Steuerliche Maßnahmen und deren Auswirkungen

Im Rahmen des Fünf-Punkte-Plans sind auch Verschärfungen in der Steuerpolitik vorgesehen. Dazu gehören höhere Steuersätze für Erbschaften sowie die Einführung einer Reichensteuer mit Sätzen von 60% für jährliche Einkommen über 250.000 Euro und sogar 75% ab einer Million Euro. Des Weiteren soll die Besteuerung von Kapitalerträgen nicht pauschal mit 25%, sondern progressiv gestaltet werden, um die steuerliche Belastung gerechter zu verteilen.

Parallel zu diesen Diskussionen über die Vermögensteuer ist auf internationaler Ebene ein Vorschlag zur Einführung einer Milliardärssteuer aufgetaucht, den Brasilien im Rahmen der G20-Präsidentschaft einbringt. Ehemalige Staats- und Regierungschefs unterstützen diese Initiative, die von dem französischen Ökonomen Gabriel Zucman ausgearbeitet wurde. Laut diesem Vorschlag könnte eine Steuer von 2% auf das Vermögen von Personen mit mehr als 1 Milliarde US-Dollar jährlich zusätzliche Steuereinnahmen von schätzungsweise 250 Milliarden Euro weltweit generieren.

Vermögensverteilung und soziale Gerechtigkeit

Die Vermögensverteilung in Deutschland ist zunehmend ungleich. Die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung besitzen mittlerweile über die Hälfte des Nettovermögens, was in der Gesellschaft besorgniserregende Fragen zur Ungleichheit aufwirft. Kritiker argumentieren, dass die geplante Vermögenssteuer eine unverhältnismäßige Belastung darstellen könnte, da Deutschland im internationalen Vergleich weniger Vermögen besteuert. Zudem werden die administrativen Herausforderungen, die mit einer solchen Steuer verbunden sind, als erheblich eingeschätzt.

Warren Buffett hat sich ebenfalls für eine stärkere Besteuerung der Superreichen ausgesprochen, und es wird argumentiert, dass eine gut gestaltete Vermögensteuer genutzt werden könnte, um den sozialen Frieden in der Gesellschaft zu fördern. Umfragen deuten darauf hin, dass eine Mehrheit der Bevölkerung bereit wäre, zusätzliche Einnahmen in Bereiche wie Bildung, Infrastruktur und Klimaschutz zu investieren. Dennoch bleibt die Umsetzung solcher steuerlichen Maßnahmen aufgrund des Einflusses der Hochvermögenden eine Herausforderung.

Die bevorstehenden politischen Entscheidungen könnten somit weitreichende Folgen für die Steuerstruktur in Deutschland haben und die gesellschaftliche Debatte über Gerechtigkeit und Vermögensverteilung weiter anheizen.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 2
www.zeit.de
Referenz 3
www.teacheconomy.de
Quellen gesamt
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