
Die aktuellen Umfragen vor der Bundestagswahl 2025 zeichnen ein sich veränderndes Bild der politischen Landschaft in Deutschland. Eine Umfrage des RTL/ntv-Trendbarometers vom 11. Februar zeigt, dass die Linke unter der Führung von Jan van Aken und Heidi Reichinnek immer mehr an Zuspruch gewinnt. Damit wird der Wiedereinzug der Linken in den Bundestag realistischer. Dies geschieht vor dem Hintergrund emotionaler Abschiedsreden von prominenten Politikern wie Kevin Kühnert, die zahlreiche Zuhörer berührten und die Unsicherheit unter jüngeren Wählern widerspiegeln.
Insbesondere die jüngere Wählerschaft zeigt ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zu linken Parteien. Laut derwesten.de plant die Mehrheit der Erst- und Jungwähler im Alter von bis zu 29 Jahren, für linke Parteien zu stimmen. Sowohl die Grünen als auch die Linke erreichen hierbei jeweils 19 Prozent. Im Gegensatz dazu kommt die SPD nur auf 7 Prozent.
Politische Trends und Koalitionsmöglichkeiten
Die Umfragen zeigen auch, dass die Möglichkeit einer Grün-Rot-Rot-Koalition, in der Robert Habeck als möglicher Kanzler ins Spiel gebracht wird, immer realer wird. Gleichzeitig hat die AfD in der Jungwählergruppe mit 17 Prozent ein unterdurchschnittliches Ergebnis erzielt, besonders im Vergleich zu ihrem allgemeinen Wahlergebnis. Die Merz-Union erreicht 16 Prozent, während die FDP nur bei 6 Prozent liegt. Mit nur 4 Prozent ist das Bündnis um Sahra Wagenknecht klar an der 5-Prozent-Hürde gescheitert.
Expertin Silke Borgstedt von Sinus hebt hervor, dass unter den unter-30-Jährigen eine hohe Unsicherheit in den Wahlentscheidungen herrscht. Dies könnte bedeuten, dass die Union die Potenziale bei jungen Wählern besser ausschöpfen könnte, während die SPD viel Potenzial ungenutzt lässt, trotz eines guten Auftritts von Olaf Scholz im TV-Duell gegen Merz, bei dem 47 Prozent der 18- bis 34-Jährigen Scholz besser bewerteten.
Koalitionsüberlegungen in Rheinland-Pfalz und Thüringen
Die politischen Umfragen und Wahlprognosen sind nicht nur auf die Bundesebene beschränkt. Auch in Rheinland-Pfalz werden die Regierungskoalitionen unter die Lupe genommen. Die aktuelle Koalition aus SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen hätte in Zukunft keine Mehrheit mehr. Bei einer hypothetischen Sitzverteilung könnten Veränderungen eintreten, wenn kleinere Parteien die Fünf-Prozent-Hürde überwinden, wie in den Überlegungen auf dawum.de angesprochen wird.
Ähnlich sieht die Lage im Thüringer Landtag aus. Die derzeitige Koalition aus CDU, BSW und SPD könnte ebenfalls keine Mehrheit mehr aufweisen. Hier wird ebenfalls die Möglichkeit einer theoretischen Veränderung der Sitzverteilung in Betracht gezogen, die durch Anpassungen der Hürden für den Einzug in den Landtag zustande kommen könnten, wie es in den Erklärungen von dawum.de dargestellt ist.
Diese Entwicklungen in den Umfragen und möglichen Koalitionen könnten nicht nur die Bundestagswahl, sondern auch die politische Stabilität in den jeweiligen Bundesländern maßgeblich beeinflussen. Die Unsicherheit unter den Wählern und die fehlende Mehrheit der etablierten Parteien bieten neuen, aufstrebenden politischen Kräften ein Feld für potenzielle Erfolge.