Die Reality-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ zieht in diesem Jahr wieder zahlreiche Zuschauer in ihren Bann, besonders aufgrund der Teilnahme von Lilly Becker, die von 2009 bis 2018 mit dem ehemaligen Tennis-Star Boris Becker verheiratet war. In den ersten Tagen des Dschungelcamps plauderte sie offen über ihre Erlebnisse und das schwierige Verhältnis nach der Trennung, insbesondere in Bezug auf ihren gemeinsamen Sohn Amadeus. Lilly berichtet, dass Boris die Familie plötzlich auf die Straße gesetzt hat, als Amadeus gerade einmal acht Jahre alt war. Die Zeiten im Gefängnis, die Boris durchlebte, haben Amadeus als Teenager stark geprägt. Dennoch betont Lilly, dass das Verhältnis zwischen Vater und Sohn gut ist, und Amadeus seinen Vater liebt, trotz der Schwierigkeiten.
In einem Interview mit Maurice Dziwak äußert Lilly Becker einige kritische Gedanken zu den Gründen für Boris‘ Gefängnisaufenthalt. „Boris erzählt nicht die ganze Wahrheit“, merkt sie an, was auf die komplexe Situation hinweist, die Boris seit seiner Insolvenz begleitet. Dies wurde im Jahr 2017 offiziell festgestellt, als ein Londoner Gericht ihn für zahlungsunfähig erklärte und er die Pflicht hatte, sein Vermögen offenzulegen. Boris Becker wurde zudem 2022 wegen Insolvenzstraftaten zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, wobei ihm vorgeworfen wurde, Vermögenswerte in Millionenhöhe absichtlich verschwiegen zu haben. Im Dezember 2022 wurde er nach siebeneinhalb Monaten entlassen, während die ursprüngliche Strafe auf zweieinhalb Jahre festgelegt war. Boris musste daraufhin London verlassen und kehrte nach Deutschland zurück.
Die juristischen Probleme von Boris Becker
Die juristischen Schwierigkeiten von Boris Becker sind vielschichtig. Er wurde in insgesamt 24 Anklagepunkten vor dem Southwark Crown Court in London angeklagt, von denen 20 abgewiesen wurden. Die Anklägerin Rebecca Chalkley argumentierte, dass Becker absichtlich Besitztümer verschwiegen und inkriminierte Überweisungen in sechsstelliger Höhe an seine Ex-Frauen, Lilly und Barbara Becker, tätigte. Diese Überweisungen betrafen unter anderem das Elternhaus in Leimen und Anteile an einem Unternehmen für Künstliche Intelligenz. Becker wies die Schuld für seine finanziellen Probleme seinen Beratern zu und stellte die Behauptung auf, die Überweisungen hätten dem Unterhalt seiner Kinder gedient.
Im Frühjahr 2022 wurde er schließlich wegen unerlaubter und vorsätzlicher Überweisung von mehreren Hunderttausend Euro zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Richterin Taylor kritisierte, dass Becker keine Reue gezeigt habe, und hob die Ernsthaftigkeit seiner Vergehen hervor, insbesondere im Kontext der Insolvenz.
Ein uneingeschränkter Neuanfang?
Jüngste Entwicklungen zeigen, dass das Insolvenzverfahren gegen Boris Becker offiziell beendet ist. Er zahlt 450.000 Euro an den Insolvenzverwalter, was es ihm erlaubt, schuldenfrei zu werden und somit einen finanziellen Neuanfang in Angriff zu nehmen. Trotz dieser positiven Wendung unterliegt er weiterhin wirtschaftlichen Restriktionen in Großbritannien. In England darf er bis zum 16. Oktober 2031 nicht als Geschäftsführer tätig sein und hat eingeschränkten Zugang zu Krediten. Darüber hinaus hat er eine Bewährungsstrafe, die bis Ende dieses Jahres läuft, was seine Einreise in viele Länder erschwert.
Der Deal, der Becker den schuldenfreien Status einbrachte, wird von Experten sowohl als die einfachste als auch als moralisch fragwürdige Lösung angesehen. Die Meinungen über Becketts Zukunft sind weiterhin geteilt, jedoch wird erwartet, dass er als TV-Experte weiterhin in der Öffentlichkeit aktiv bleibt. Um wieder als Trainer arbeiten zu können, muss er bis Ende 2024 warten.
Im Dschungelcamp bleibt die Spannung hoch, während Lilly Becker die Zuschauer mit ihren Geschichten über ihr bewegtes Leben und ihre Beziehung zu Boris Becker fesselt. Das große Finale ist für den 9. Februar angesetzt, und die Sympathien der Zuschauer scheinen bereits auf die verschiedenen Teilnehmer verteilt zu sein, alle auf der Suche nach dem begehrten Titel des Dschungelkönigs und einem Preisgeld von 100.000 Euro.