
Im Rahmen der Karwoche im christlichen Jahreskreis wird das Thema „Tod“ besonders intensiv reflektiert. Der Karfreitag, als Gedenktag des Leidens und Sterbens Jesu, ist nicht nur ein Moment des Innehaltens, sondern auch eine Zeit, um über aktuelles weltweites Leid nachzudenken. Rheinpfalz berichtet, dass die liturgischen Feiern nicht nur an Jesu letzte Stunden erinnern, sondern auch an die Zivilopfer im Ukraine-Krieg, die Konflikte im Nahen Osten sowie die Erdbebenopfer in Thailand und Myanmar. Der Tod und das damit verbundene Leiden zeigen sich in vielen Gesichtern und sind individuell geprägt, was Anlass gibt, sich intensiv mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen.
Die Autorin Dorothee Gottschalk, Gemeindereferentin in der katholischen Pfarrei Heilige Elisabeth in Grünstadt, hebt hervor, wie wichtig es ist, Gedanken über den eigenen letzten Weg zu kommunizieren. Dabei können Menschen, Musik, Düfte und Geschmäcker Trost spenden. Besonders empfohlen wird der „Letzte Hilfe Kurs“, der dazu dient, Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit dem Lebensende abzubauen. Die Evangelische Kirche berichtet, dass solche Kurse von den Diakonissen Speyer angeboten werden und bundesweit stattfinden.
Letzte Hilfe Kurse: Begleitung Sterbender
„Letzte Hilfe Kurse“ bieten Angehörigen wertvolle Tipps zur Begleitung sterbender Menschen. Die Kursinhalte sind vielfältig und fokussieren auf grundlegende Fragen der Sterbebegleitung, angefangen bei der Unterstützung von Sterbenden bis hin zur Klärung von Sterbewünschen und Patientenverfügungen. Der Kurs dauert vier Stunden und besteht aus mehreren Modulen, wobei die erfahrenen Kursleiterinnen Dörte Kaufmann und Caroline Byrt stets die menschliche Nähe und das Vertrauen auf das „Bauchgefühl“ betonen.
Die Teilnehmer lernen unter anderem, wie sie den Sterbeprozess aktiv begleiten können. Dazu zählt das Halten von Händen, das Reichen von Getränken und das Gespräch oder Gebet mit den Sterbenden. Auch die Bedeutung von Mundpflege zur Linderung von Durst und Trockenheit wird hervorgehoben. Angehörige sollen auf ihre eigenen Bedürfnisse achten und eigene Ruhephasen suchen, damit sie nicht überfordert werden. Der Kurs richtet sich an alle Interessierten, unabhängig von Vorkenntnissen, und wird auch online angeboten. Auf der Webseite sind weitere Details und die Kursinhalte aufgeführt.
Der intime Moment des Abschieds
Der Sterbeprozess wird als heiliger, intimer Moment beschrieben, der Raum für Trauer und Abschiednahme bietet. Die Möglichkeit, gemeinsam zu trauern und den letzten Weg zu begleiten, erfordert von den Angehörigen eine gewisse Achtsamkeit und Sensibilität. Manfred, ein Teilnehmer der Kurse, berichtet von seinen eigenen Unsicherheiten, die er im Umgang mit dem Sterben seiner Schwiegermutter erlebt hat. Mit dem Besuch des Kurses möchte er diese klären.
„Letzte Hilfe Kurse“ existieren seit mehr als zehn Jahren in Deutschland und sind inzwischen in 23 Ländern verbreitet, initiiert von Palliativmediziner Georg Bollig. Ziel ist es, die Lebensqualität bis zum letzten Atemzug zu erhalten und Sterbende in ihrer letzten Phase des Lebens ganzheitlich zu begleiten. Die Beschäftigung mit diesen Themen ist nicht nur für die, die begleiten, sondern auch für die, die das Lebensende vor sich haben, von großer Bedeutung.