
Heute, am 22. Januar 2025, stehen die Vorbereitungen für den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2025 im Fokus. Dieser Gedenktag markiert das 80. Jubiläum der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee. Auschwitz gilt als das größte nationalsozialistische Vernichtungslager, in dem zwischen 1,1 und 1,5 Millionen Menschen ermordet wurden. Der Auschwitz-Gedenktag wurde 2005 von den Vereinten Nationen eingeführt und wird in Deutschland offiziell seit 1996 begangen. In dieser Zeit wird der Opfer des Nationalsozialismus gedacht, darunter Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, politisch Verfolgte und Menschen mit Behinderungen, wie LVZ berichtet.
In Leipzig sind mehrere Veranstaltungen geplant, um der Opfer zu gedenken. Um 10 Uhr beginnt eine Gedenkveranstaltung am Mahnmal „Geschlagener“ am Schwanenteich, die dem Schicksal der Sinti und Roma gewidmet ist. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) wird die Anwesenden begrüßen. Weiterhin wird der Verein Romano Sumnal Beiträge leisten. Um 11 Uhr findet die zentrale Gedenkveranstaltung am Denkmal des „Massakers von Abtnaundorf“ statt. Hier erwartet die Besucher eine Ansprache von Oberbürgermeister Jung sowie von Anja Kruse und Günter Schmidt. Musikalisch wird die Veranstaltung vom Chor der Max-Klinger-Schule begleitet und endet mit einer Kranzniederlegung sowie einer Schweigeminute.
Erinnerung und Verantwortung
Bundeskanzler Olaf Scholz wird, wie Bundesregierung berichtet, an einer Gedenkveranstaltung der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt teilnehmen. Seine Rede wird der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus gewidmet sein und die Dringlichkeit betonen, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit entschieden entgegenzutreten. Scholz plant, die Botschaft zu senden, dass die Erinnerung an die Schoah an jede Generation weitergegeben werden muss. Die Teilnahme am Auschwitz-Prozess, der 1963 begann, wird als historische Verantwortung hervorgehoben.
Neben der jährlichen Gedenkveranstaltung wird auch im Neuen Rathaus um 12.15 Uhr der von den Nationalsozialisten ermordeten Leipziger Stadtverordneten gedacht. Um 12.30 Uhr wird die Ausstellung „HinterFragen. Sinti und Roma – Eine Minderheit zwischen Verfolgung und Selbstbestimmung“ im Stadtbüro eröffnet. Die Ausstellung gibt bis zum 19. Februar Einblicke in die Geschichte und Lebensrealitäten der Sinti und Roma.
Gedenken über die Landesgrenzen hinweg
Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus hat auch eine internationale Dimension. Das Auswärtige Amt hebt hervor, dass der Nationalsozialismus tiefgreifende Wunden in Deutschland und Europa hinterlassen hat. Antisemitismusbekämpfung und die Erinnerung an den Holocaust sind dabei zentrale Anliegen der deutschen Außenpolitik. Zudem wird die Notwendigkeit betont, Holocaustverfälschung und -verharmlosung aktiv zu bekämpfen. Die Unterstützung für die verschiedenen Gedenkstätten ist Teilmaßen diese Anstrengungen. Darüber hinaus engagiert sich der Botschafter Dr. Robert Klinke als Sonderbeauftragter für die Beziehungen zu jüdischen Organisationen und für die Erinnerung an den Holocaust.
Gedenkveranstaltungen, wie die in Leipzig, sind nicht nur eine Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf an die Gesellschaft, die Lehren aus der Geschichte aktiv im heutigen Leben umzusetzen. Es bleibt zu hoffen, dass durch solche Initiativen die Empathie für die Opfer und das Bewusstsein gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit gestärkt werden.