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Lebensretter für Meusebach: AED-Schulung stärkt Gemeinde in Notfällen

Im ländlichen Meusebach fand eine Schulung für den Umgang mit automatisierten externen Defibrillatoren (AED) statt. Ehrenamtliche Mandy Schauerhammer möchte durch mehr AEDs die Überlebenschancen bei Herznotfällen erhöhen.

In ländlichen Gebieten wie dem 90-Seelen-Dorf Meusebach ist es oft eine Frage von Leben und Tod, ob Helfer schnell auf einen plötzlichen Herztod reagieren können. Der neueste in einer Reihe von Laien-Defibrillatoren, auch automatisierte externe Defibrillatoren (AED) genannt, wurde jetzt außen am Gemeindehaus installiert. Diese Geräte ermöglichen es medizinisch Unversierten, schnell zu handeln und eine Defibrillation durchzuführen, was entscheidend sein kann, um einen Herzstillstand zu überleben. Mandy Schauerhammer, die in den letzten Jahren mehr als 80 AEDs im Landkreis installiert hat, ist eine treibende Kraft hinter diesem Projekt, das speziell in ländlichen Gebieten von Bedeutung ist.

Schauerhammer selbst trägt seit elf Jahren einen implantierten Defibrillator aufgrund einer genetischen Erkrankung. Ihre Motivation, diese lebensrettenden Geräte zu installieren, entspringt der Angst um ihre Kinder, die möglicherweise dieselbe Herzerkrankung erben könnten. In ihrer Arbeit engagiert sie sich ehrenamtlich, denn in vielen ländlichen Gegenden sind Rettungswagen oft nicht sofort verfügbar, was die Überlebenschancen bei einem plötzlichen Herzstillstand dramatisch verringert. Im Vergleich dazu sind die Überlebenschancen im urbanen Raum deutlich höher, eine Tatsache, die Schauerhammer nicht unbeachtet lassen möchte. Sie betont, dass im ländlichen Raum die Chancen auf Überleben beim plötzlichen Herztod äußerst gering sind.

Schulung für die Bevölkerung

Vor kurzem veranstaltete Schauerhammer eine Schulung im Meusebacher Gemeindesaal, an der etwa 25 Einwohner teilnahmen. Bürgermeisterin Silke Höntsch berichtete von weiterem Interesse, das jedoch aufgrund der Ferien nicht wahrgenommen werden konnte. Während der Veranstaltung wurden die Teilnehmer umfassend über den Umgang mit dem Defibrillator unterrichtet. Schauerhammer ermutigte alle Anwesenden, mutig zu handeln, wenn jemand in Not geraten sollte.

Die Schulung beinhaltete theoretische Informationen über plötzlichen Herztod sowie die Erkennung lebensbedrohlicher Situationen. Es wurde erklärt, dass bereits 3-5 Minuten nach einem Herzstillstand irreversible Schäden am Gehirn auftreten können, da es nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Unter den Teilnehmern war Peter Seibt, der seine Erfahrungen mit der körperlichen Anstrengung der Herzdruckmassage teilte und die Notwendigkeit betonte, sich dabei abzuwechseln.

Wie resq-care.de erklärt, kann ein AED-Kit das Kammerflimmern stoppen, das in etwa 50 Prozent der Herzstillstandsfälle auftritt. Die Chancen auf eine erfolgreiche Wiederbelebung steigen maßgeblich, wenn ein AED innerhalb der ersten Minuten nach dem Herzstillstand genutzt wird, da nur mit einem solchen Gerät der normale Herzrhythmus erfolgreich wiederhergestellt werden kann.

Die Rolle der Defibrillatoren

Bereits wenige Minuten nach einem Herzstillstand zählt jede Sekunde, um das Leben zu retten. Ohne Defibrillator überlebt durchschnittlich nur 8 Prozent der Betroffenen einen Herzstillstand. Mit einer rechtzeitigen Anwendung eines AEDs steigen die Überlebenschancen jedoch auf 50 bis 70 Prozent. Schauerhammer legte besonderen Wert darauf, dass das AED klare Anweisungen für die Anwendung gibt, die auch von Laien befolgt werden können. Am Ende der Schulung übten die Teilnehmer den Umgang mit Übungspuppen, um ihre Hemmungen abzubauen und sich auf den Ernstfall vorzubereiten.

In ganz Deutschland ist der plötzliche Herztod die häufigste Todesursache. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) bietet daher umfassende Schulungen zur Anwendung von AEDs an, die sich an Laien richten. Diese Kurse variieren in ihrem Umfang, wobei der Umgang mit Defibrillatoren fester Bestandteil jedes Erste-Hilfe-Kurses ist. Das Ziel dieser Initiativen ist klar: die Zahl der Todesfälle durch Herzstillstand signifikant zu reduzieren und die Bevölkerung dazu zu befähigen, im Notfall umzusetzen, was sie gelernt haben.

Referenz 1
www.mdr.de
Referenz 2
www.resq-care.de
Referenz 3
www.asb.de
Quellen gesamt
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