
In der Rostocker Altstadt ereignete sich am 6. Februar ein lebensgefährlicher Angriff auf eine 36-jährige Frau aus Syrien. Die Polizei geht von einem versuchten Totschlag aus, nachdem die Frau gegen 11:50 Uhr in einem Hinterhof an der Ecke Grubenstraße/Krämerstraße mehrmals in den Hals gestochen wurde. Ein Zeuge berichtete, dass ein unbekannter Mann die Tat verübte und anschließend in Richtung Grubenstraße flüchtete. Der Gesundheitszustand der Verletzten hat sich nach einer Notoperation stabilisiert, und eine Befragung zum Tathergang ist für den 7. Februar geplant.
Die Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion Rostock haben durch Spürhunde in der Umgebung des Tatorts gesucht, jedoch bisher keine weiteren Hinweise oder die Tatwaffe, vermutlich ein Messer, gefunden. Die Identität des Täters bleibt unklar, jedoch gibt es eine Beschreibung: Der Mann ist schätzungsweise 40 bis 50 Jahre alt, etwa 175 cm groß, und korpulent. Er trug zum Zeitpunkt der Tat eine dunkle Wattejacke mit Kapuze, blaue Jeans sowie einen dunklen Schlauchschal und eine weiße Mütze.
Gemeinschaftliche Reaktion und Sicherheitslage
Die Geschehnisse haben eine spontane Versammlung von rund 65 Männern im Alter von 20 bis 40 Jahren in der Rostocker Innenstadt ausgelöst. Diese Gruppe sammelte sich, um Präsenz zu zeigen und reagierte auf den versuchten Totschlag. Polizeikräfte waren vor Ort, um die Situation zu sichern. Die versammelten Personen bewegten sich ohne Personalausweis über die Kröpeliner Straße in Richtung Doberaner Platz, wo sie sich schließlich auflösten. Die Polizei hat dazu aufgerufen, Zeugen zu ermutigen, relevante Informationen unter der Telefonnummer (0381) 49161616 zu melden.
Kontextualisiert man diesen Vorfall mit den aktuellen Trends in der Kriminalität, zeigt ein Bericht des Bundeskriminalamtes auf, dass es 2023 einen signifikanten Anstieg von Straftaten gegen Frauen in Deutschland gab. Im Jahr 2023 wurden 180.715 weibliche Opfer von häuslicher Gewalt erfasst, während die Zahl der Sexualstraftaten gegen Frauen um 6,2 % anstieg, was die Dringlichkeit solcher Fälle unterstreicht. Die aktuellen Ereignisse in Rostock sind Teil eines alarmierenden Trends, den die Gesellschaft weiterhin ernst nehmen muss.
Die Ermittlungen zum Vorfall in Rostock gehen weiter, während die Behörden um mehr Informationen aus der Bevölkerung bitten. Bei Betroffenen von Gewalt gibt es zudem Hilfs- und Präventionsangebote, die auf die Abhilfe grundlegender gesellschaftlicher Probleme abzielen.