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Leag-Chef fordert rasche Entscheidung für neue Gaskraftwerke in Cottbus!

LEAG-Chef Roesch fordert zügige Ausschreibungen für Gaskraftwerke, um Energiewende zu unterstützen und Dunkelflauten abzufedern. Dringlichkeit für Bau bis Ende des Jahres wird betont.

Am 28. Februar 2025 hat der Vorstandsvorsitzende von Leag, Adolf Roesch, klare Erwartungen an die neue Bundesregierung geäußert. Bis Ende dieses Jahres möchte er Klarheit über den Bau neuer Gaskraftwerke, die für eine verlässliche Energieversorgung in Deutschland unerlässlich sind. Roesch, der seit September 2024 an der Spitze von Leag steht, hebt hervor, dass das Unternehmen in Cottbus ein Investitionsvolumen von etwa drei Milliarden Euro für diese neuen Anlagen eingeplant hat. Dies geschieht in der Auffassung, dass Gaskraftwerke eine wichtige Rolle als Ergänzung zu erneuerbaren Energien spielen, insbesondere in Zeiten von Dunkelflauten.

Die abgewählte Bundesregierung hatte es versäumt, ein Kraftwerkssicherheitsgesetz zu verabschieden. Dadurch wurden die ursprünglich für das erste Halbjahr 2025 geplanten Ausschreibungen für neue Gaskraftwerke in den Hintergrund gedrängt. Laut Roesch ist die Zeit drängend, denn sein Unternehmen wartet bereits seit zwei Jahren auf den Start der Planung neuer Gaskraftwerke. Die Stilllegung des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde ist bis Ende 2028 vorgesehen. Ab 2038 ist in der Lausitz keine Stromerzeugung aus Braunkohle mehr möglich, was die Notwendigkeit von Gaskraftwerken umso dringlicher macht.

Dunkelflauten und ihre Herausforderungen

Ein zentrales Problem, das Roesch anspricht, sind die sogenannten Dunkelflauten. Diese Phasen beschreiben Zeiträume, in denen sowohl die Wind- als auch die Solarenergie signifikant zurückgehen, was die Energieversorgung in Deutschland vor Herausforderungen stellt. Laut Deutschlandfunk kann die Windstromerzeugung in solchen Zeiten auf unter zwei Prozent der installierten Leistung absinken. Insbesondere während kalter Dunkelflauten – wie sie in den Wintermonaten auftreten – muss Deutschland auf alternative Energiequellen zurückgreifen, um den Strombedarf zu decken.

Zwischen 2006 und 2016 war es häufig nötig, konventionelle Kraftwerke zur Deckung des Strombedarfs heranzuziehen, insbesondere zwischen dem 23. Januar und 6. Februar. In den Jahren 2015 bis 2020 traten sogar längere Stromflauten auf, die mehr als acht Tage dauerten. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, erwartet das Science Media Center einen hohen Bedarf an Backup-Lösungen, die unter anderem Gaskraftwerke, Batterien und Pumpspeicher umfassen können.

Politische Weichenstellungen für die Zukunft

Die zukünftige Energiewende in Deutschland liegt in den Händen der Politik. Der Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck plant, den Ausbau von Windkraft und Solarenergie zu beschleunigen, um den Anteil erneuerbarer Energien am Strommix bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um den Kohleausstieg voranzutreiben und eine nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten. Roesch weist jedoch darauf hin, dass der Bau eines Gaskraftwerks vier bis sechs Jahre in Anspruch nehmen kann, was die Dringlichkeit der politischen Entscheidungen unterstreicht.

Die Entwicklung und der Umbau der Energieversorgung sind unverzichtbar, um auf zukünftige Nachfrage und die Erfordernisse der Elektromobilität sowie grünen Wasserstoffs zu reagieren. Dabei wird immer deutlicher, dass die Umstruktierung der Leag, die bereits zur Einsparung von etwa 500 Arbeitsplätzen geführt hat, einen langfristigen Plan erfordert. Roesch plant in diesem Jahr persönliche Gespräche mit rund 5.000 Mitarbeitern, um über deren Perspektiven zu diskutieren, denn die Unklarheit über die zukünftige Mitarbeiterzahl im Jahr 2038 bleibt bestehen.

In Anbetracht der Herausforderungen durch Dunkelflauten und des bevorstehenden Kohleausstiegs ist die Entwicklung einer flexiblen und resilienten Energiewirtschaft ein zentrales politisches Ziel. Die anstehenden Entscheidungen werden nicht nur die Energieversorgungslandschaft in Deutschland prägen, sondern auch die Zukunft vieler Arbeitnehmer im Energiesektor.

Referenz 1
www.tagesspiegel.de
Referenz 2
www.deutschlandfunk.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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