Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat sich in jüngsten Äußerungen positiv über die alternative politische Landschaft Deutschlands geäußert. Besonders die Alternative für Deutschland (AfD) und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wurden von ihm als „Verteidiger deutscher Interessen“ hervorgehoben. Bei einer Pressekonferenz bezeichnete Lawrow die kritischen Stimmen beider Parteien zur Europapolitik als „viel Vernünftiges“ und betonte, dass sie sich für nationale Selbstbestimmung einsetzen.
Lawrows Lob richtete sich insbesondere an die AfD, die er mit dem französischen Rassemblement National verglich. Beide Parteien hätten sich in ihren Parlamenten etabliert und verzeichnen wachsende Wählerzustimmungen. Besonders erwähnenswert ist, dass Lawrow Sahra Wagenknecht als zentrale Figur des BSW mehrfach namentlich nannte und die Programme beider Parteien als „nicht destruktiv“ einordnete.
Russische Gaslieferungen und europäische Bürokratie
Ein weiterer wichtiger Punkt in Lawrows Ausführungen war die Haltung der AfD und BSW zu den russischen Gaslieferungen. Er lobte deren Forderung, diese wieder aufzunehmen, was auch in ihrem Wahlkampf thematisiert wird. Die Warnungen der Parteien vor einer möglichen „Deindustrialisierung“ Deutschlands wurden ebenfalls angesprochen. Lawrow kritisierte die „Brüsseler Bürokratie“, die seiner Meinung nach über nationale Identitäten hinweggehe.
Die Präsenz von AfD-Vertretern in russischen Talkshows, wo sie sich für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Moskau und Berlin einsetzen, wurde ebenfalls positiv hervorgehoben. Lawrow wies darauf hin, dass die „Angelsachsen“, sprich die Briten und die US-Amerikaner, als Kräfte agieren, die ein Bündnis zwischen Deutschland und Russland verhindern wollen. Diese Äußerungen fügen sich in den größeren Kontext ein, in dem Wladimir Putin ebenfalls der AfD positive Rückendeckung gegeben hat.
Politische Verflechtungen und nationale Identität
Die politischen Aussagen Lawrows stehen im Kontext eines ohnehin angespannten Verhältnisses zwischen Deutschland und Russland. Laut wissenschaftlichen Analysen zur nationalen Identität wird in der politischen Rhetorik oft zwischen nationalen Interessen und internationalen Verpflichtungen differenziert. Der Anspruch, nationale Identitäten zu bewahren, ist ein dominantes Thema in der aktuellen politischen Debatte, in der auch die AfD und das BSW eine zentrale Rolle spielen.
Diecherzogene Beziehung zwischen der AfD und der russischen Regierung ist nicht neu. Bereits 2020 empfing Lawrow den AfD-Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla in Moskau. Diese politischen Netzwerke und Kontakte verdeutlichen die gegenseitige Unterstützung zwischen der AfD, dem BSW und den russischen Behörden.
Die Unterstützung Lawrows und Putins für diese deutschen Parteien hebt die strategische Zusammensetzung politischer Allianzen hervor. In dem aktuellen politischen Klima wird deutlich, dass die Diskussion um nationale Identität und wirtschaftliche Unabhängigkeit nicht nur in Deutschland, sondern auch auf internationaler Ebene zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Für eine vertiefte Analyse der nationalen Identität in diesem Kontext, wird auf die umfassenden Literaturhinweise verwiesen, die auch politische Strömungen innerhalb Europas beleuchten. Weitere Informationen dazu sind im Studienpapier zur nationalen Identität zu finden unter swp-berlin.org.