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Lauterbach über Geflüchtete: „30 % haben psychische Probleme!“

Vor der Bundestagswahl entbrannte bei „Markus Lanz“ eine hitzige Diskussion um die AfD und Migrationsfragen. Karl Lauterbach äußerte besorgniserregende Thesen zur psychischen Gesundheit von Geflüchteten.

In der aktuellen Episode von „Markus Lanz“ (ZDF) beschäftigte sich das prominente Talkformat mit der brisanten Migrationsfrage und den bevorstehenden Bundestagswahlen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nahm eine klare Position ein, indem er die Abstimmung von Union, FDP und AfD scharf kritisierte und Deutschland als Sicherheitsrisiko bezeichnete. Die Auseinandersetzung zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und CDU-Chef Friedrich Merz gewann an Intensität, während SPD-Chef Lars Klingbeil Merz vorwarf, im „Sound der AfD“ zu sprechen.

Während des Gesprächs stellte Lanz Lauterbach die Frage, ob er sich schon mental von der Regierungsbank verabschiedet habe. Lauterbach konterte, dass die Wahl noch nicht entschieden sei. FDP-Generalsekretär Marco Buschmann äußerte sich ebenfalls, indem er Merz‘ Aussage, dass vier Prozent für die FDP „vier Prozent zu viel“ seien, als „taktisch dumm“ bezeichnete. Lauterbach zeigte sich enttäuscht über die FDP und sprach den Skandal um Christian Lindner an, während er der Union einen „Taschenspielertrick“ vorwarf aufgrund der gemeinsamen Abstimmung mit der AfD.

Gedrückte Stimmung und psychische Gesundheit

Lauterbach kritisierte jedoch nicht nur die Politik seiner Kollegen, sondern brachte auch ein relevantes Thema zur Sprache: die psychische Gesundheit von Geflüchteten. Er wies darauf hin, dass etwa 30 Prozent der Geflüchteten psychische Erkrankungen aufweisen und ohne entsprechende Therapie als Gefahrenquelle gelten könnten. Ein Umstand, der Lanz als „politischen Sprengstoff“ bezeichnete.

Lauterbach erklärte, dass es keinen adäquaten Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung für psychisch erkrankte Geflüchtete gebe, was die Dringlichkeit des Themas unterstrich. Studien belegen, dass die psychische Gesundheit von Geflüchteten in Deutschland bedenklich ist. Eine Metaanalyse zeigt, dass rund 30 Prozent der Betroffenen unter posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) und depressiven Erkrankungen leiden.

Ergebnisse aus verschiedenen Studien

Zusätzlich wurden Erkenntnisse aus mehreren Studien zitiert, die alarmierende Zahlen zur psychischen Gesundheit von Geflüchteten in Deutschland liefern. Eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO) befragte über 2.000 Geflüchtete aus Syrien, Irak und Afghanistan. Rund 74,7 Prozent berichteten von verschiedenen Gewalt- und Traumatisierungserfahrungen.

  • Etwa 60 % dieser Befragten erlebten Krieg.
  • 40 % erlebten Angriffe durch militärische Kräfte.
  • 33 % hatten Angehörige, die entweder verschleppt oder verschwunden sind.
  • Über 40 % zeigten Anzeichen einer depressiven Erkrankung.
  • Die subjektive Gesundheitsbewertung der Geflüchteten war signifikant schlechter als die der deutschen Wohnbevölkerung.

Diese Ergebnisse spiegeln die Herausforderungen wider, denen sich viele Geflüchtete gegenübersehen, insbesondere in Bezug auf ihre psychische Gesundheit. Lauterbach und Lanz erkannten die Notwendigkeit an, die Gesundheitsversorgung für diese schutzbedürftige Gruppe zu verbessern.

Angesichts dieser Umstände bleibt die Frage offen, wie die Politik auf diese Herausforderungen reagieren wird, insbesondere im Kontext der anstehenden Wahlen. Die Diskussion um die Migrationspolitik und die Bedürfnisse von Geflüchteten wird weiterhin von zentraler Bedeutung sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuellen Auseinandersetzungen im politischen Raum nicht nur die Wahlchancen der Parteien beeinflussen, sondern auch entscheidende Fragen zur psychischen Gesundheit von Geflüchteten aufwerfen, die nicht ignoriert werden können. Der Diskurs rund um diese Themen sollte auch in Zukunft dringend geführt werden, um den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden.

Für weitere Informationen zu den psychischen Erkrankungen von Geflüchteten und deren Versorgung siehe auch BAFF-Zentren.

Referenz 1
www.focus.de
Referenz 3
www.baff-zentren.org
Quellen gesamt
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