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Lang-Bräu schließt nach 170 Jahren: Ein trauriges Kapitel für Oberfranken!

Die traditionsreiche Lang-Bräu-Brauerei in Oberfranken schließt nach 170 Jahren aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen. Letzte Produktionen enden im April 2025, Abschied beim Faschingsumzug am 1. März.

Die traditionsreiche Brauerei Lang-Bräu, eine der ältesten in Oberfranken, wird nach über 170 Jahren ihren Betrieb einstellen. Diese Entscheidung wurde von den Inhabern Richard und Rudolf Hopf am 27. Januar 2025 bekannt gegeben. Die Schließung ist nicht auf eine Insolvenz zurückzuführen, sondern erfolgt „aus eigenen und freien Stücken“, so die Betreiber. Der endgültige Brauereibetrieb wird am 31. Mai 2025 eingestellt, und bis Ende April 2025 sollen die letzten Bierflaschen produziert werden. Auch der dazugehörige Getränkemarkt wird an diesem Datum schließen.

Die Gründe für die Schließung sind vielseitig und liegen vor allem in wirtschaftlicher Natur. Laut den Inhabern sieht sich die Lang-Bräu mit einem enormen Investitionsbedarf von etwa 12 Millionen Euro konfrontiert, um in neue Anlagen und Gebäude zu investieren. Diese erheblichen finanziellen Anforderungen sind aus der aktuellen Marktsituation nicht tragbar, insbesondere in Zeiten steigender Energiekosten und verfälschter Rohstoffpreise.

Wirtschaftlicher Druck und verändertes Konsumverhalten

Die Brauerei kämpfte zudem mit sinkenden Absatzzahlen, bedingt durch ein verändertes Verbraucherverhalten und den demografischen Wandel. Der Druck auf kleine, mittelständische Brauereien nimmt stark zu. Laut den aktuellen Marktanalysen haben zwischen 2019 und 2023 insgesamt 60 deutsche Brauereien schließen müssen. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist. Viele Brauereien stehen unter enormem Druck, vor allem die, die stark vom Fassbierverkauf abhängig sind.

Für die neun Mitarbeiter der Brauerei konnten bereits neue Perspektiven in anderen Brauereien der Region gefunden werden. Dies ist ein glücklicher Umstand inmitten der Herausforderungen, die die Schließung mit sich bringt. Die Betreiber drückten in ihrem Abschieds-Statement ihre Dankbarkeit gegenüber den Kunden, Partnern und Freunden aus, die Lang-Bräu über die Jahre hinweg unterstützt haben.

Der Abschied und die Zukunft

Der letzte große Auftritt der Brauerei findet im Rahmen des traditionellen Faschingsumzugs in Schönbrunn am 1. März 2025 statt. Eine ungewisse Zukunft steht den Biersorten von Lang-Bräu bevor, da derzeit Gespräche mit potenziellen Interessenten laufen, die die Marken übernehmen könnten. Das Bräustüberl Schönbrunn wird unter der Leitung von Marion Meyerhöfer bestehen bleiben. Details über mögliche zukünftige Biersorten sind jedoch noch unklar.

In Anbetracht der Marktentwicklung ist die Schließung von Lang-Bräu symptomatisch für eine Branche, die sich in einer Phase der Neustrukturierung befindet. Die Konkurrenzdruck und die Notwendigkeit von Investitionen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, spiegeln sich in den gesunkenen Zahlen der Brauereistandorte. Von 1.552 Standorten im Jahr 2019 sind bis 2023 nur noch 1.492 übrig geblieben, was die Signifikanz der Herausforderungen verdeutlicht, mit denen viele kleine Brauereien konfrontiert sind. Diese Entwicklungen zeigen, dass der Biermarkt in Deutschland nach dem Ende der Pandemie stark in Bewegung ist und sich auf eine Marktbereinigung zubewegt.

Referenz 1
www.rosenheim24.de
Referenz 2
www.infranken.de
Referenz 3
getraenke-news.de
Quellen gesamt
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