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Kunst gegen das Vergessen: Bracha Lichtenberg Ettinger in Düsseldorf

Die israelische Künstlerin Bracha Lichtenberg Ettinger präsentiert ihre erste Ausstellung in Deutschland im K21 Düsseldorf. Ihre Werke thematisieren die Heilung durch Kunst und persönliche Traumata. Besuchen Sie die Ausstellung bis zum 31. August 2024.

Die Ausstellung der israelischen Künstlerin Bracha Lichtenberg Ettinger im Düsseldorfer Museum K21, die inzwischen eröffnet wurde, beschäftigt sich intensiver mit der Frage, ob Kunst heilen kann. Laut der FAZ thematisiert die Künstlerin in ihren rund achtzig Arbeiten, darunter etwa sechzig Ölbilder, die belastenden historischen Bilddokumente, die sie seit über vier Jahrzehnten nutzt. Diese Vorlagen umfassen poignant Bilder von Frauen und Kindern kurz vor ihrer Exekution sowie Fotos von ihren Eltern im jüdischen Ghetto in Łódź.

Bracha Lichtenberg Ettinger, die 1948 geboren wurde, hat viele ihrer Verwandten während des Holocausts verloren. Diese schrecklichen persönlichen Verlusten fließen in ihr künstlerisches Schaffen ein. Ihre autodidaktischen Fähigkeiten als Malerin sind gepaart mit ihrer beruflichen Tätigkeit als Psychoanalytikerin und Philosophin. Ihre Werke sind häufig in kleinen, quadratischen Formaten gehalten und zeichnen sich durch flüssige Schemen und vage Umrisse aus. Die Künstlerin verwendet eine besondere Farbpalette, um die emotionale Komplexität ihrer Bilder zu betonen.

Thematische Ausrichtung der Ausstellung

Der Titel der Ausstellung „Engel des Fürtragens“ reflektiert Lichtenberg Ettingers Auseinandersetzung mit Themen wie Fürsorge und Mutterschaft. Ihre Entscheidung, in Deutschland auszustellen, erklärt sich aus dem Wunsch, sich mit der Geschichte der Kunst und dem Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Die Künstlerin hatte kürzlich die Findungskommission der Documenta verlassen, nachdem ihr Wunsch nach einem Innehalten nicht erfüllt wurde, was ihren kritischen Standpunkt verdeutlicht.

Die Ausstellung im K21 Düsseldorf ist bis zum 31. August 2024 zu sehen und bietet den Besuchern die Möglichkeit, sich auf eine emotionale und philosophische Reise einzulassen. Die Werke von Lichtenberg Ettinger zeigen ein tiefes Verständnis für die Schrecken der Vergangenheit und laden dazu ein, über die Rolle der Kunst in der Auseinandersetzung mit Trauma und Erinnerung nachzudenken.

Die Bedeutung von Kunst im Kontext des Holocaust wird auch in der Forschung thematisiert. In verschiedenen Publikationen, wie von De Gruyter berichtet wird, gibt es zahlreiche Studien, die sich mit der visuellen Aufarbeitung dieser dunklen Kapitel der Geschichte beschäftigen. Diese Forschungen zeigen, wie Kunst sowohl ein Medium des Ausdrucks als auch ein wichtiges Instrument zur Reflexion und Erinnerung sein kann.

Die beeindruckende Sammlung von über achtzig Exponaten in der Düsseldorfer Ausstellung legt einen eindrucksvollen Fokus auf die Verarbeitung des Traumas durch die Kunst und beleuchtet damit die Frage, inwieweit kreative Ausdrucksformen in der Lage sind, healing zu ermöglichen.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
www.kunstsammlung.de
Referenz 3
www.degruyter.com
Quellen gesamt
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