
Im Jahr 2025 stehen an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern umfassende Küstenschutzmaßnahmen an, die im Spannungsfeld zwischen Natur- und Umweltschutz sowie dem Schutz der Bevölkerung vor den zunehmend heftigen Auswirkungen des Klimawandels stehen. Dies verdeutlicht die aktuelle Planung, die sich auf verschiedene Abschnitte entlang der Küste konzentriert.
Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, sind bis Ende des Jahres diverse Neubauten und Erneuerungen von Buhnen zwischen Rerik und Graal-Müritz vorgesehen. Insbesondere in Heiligendamm werden vier beschädigte Buhnen ersetzt, was ungefähr 300.000 Euro kosten wird. Die neuen Buhnen erstrecken sich in die Ostsee zwischen 40 und 80 Metern.
Graal-Müritz wird mit weiteren acht neuen Buhnen ausgestattet, die einen Investitionsaufwand von etwa 500.000 Euro bedeuten. Diese Bauarbeiten werden in den laufenden und im kommenden Jahr vorgenommen. Zudem ist geplant, in Hohe Düne Ost von 2025 bis 2027 voraussichtlich 32 Buhnen zu erneuern, deren Kosten auf etwa 3 Millionen Euro geschätzt werden.
Hintergründe und Anforderungen für den Küstenschutz
Der Küstenschutz in Deutschland wird zunehmend herausfordernder, insbesondere aufgrund eines erwarteten Anstiegs des Meeresspiegels um 30 cm bis knapp einen Meter bis zum Ende des 21. Jahrhunderts. Dies könnte die Gefährdung durch Sturmfluten erheblich erhöhen, wie die eskp erläutert. Flexible Schutzstrategien sind entscheidend, um der Bedrohung durch extreme Wetterereignisse wirksam zu begegnen.
Als Teil der Hochwasserschutzmaßnahmen wird ab diesem Jahr ein Teilabschnitt des Sturmflutschutzes Rostock am Weißen Kreuz in Angriff genommen, der eine Hochwasserschutzwand bis 2027 umfasst. Die Kosten dafür belaufen sich auf circa 3 Millionen Euro. Interessanterweise sind für dieses Jahr keine Sandaufspülungen zwischen Rerik und Graal-Müritz geplant, obwohl diese in der Vergangenheit eine gängige Methode zum Schutz von Küstenregionen waren.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ein weiterer Aspekt der Küstenschutzmaßnahmen ist die Materialwahl. In Mecklenburg-Vorpommern wird im Buhnenbau hauptsächlich FSC-zertifiziertes Holz verwendet, um die Umwelt zu schonen. Laut Informationen der Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern wurde der Einsatz von Tropenholz aus Umweltgründen stark eingeschränkt. Die Gründung des Forest Stewardship Council (FSC) im Jahr 1993 hat Alternativen geschaffen und ermöglicht, dass beispielsweise Eukalyptus für den Buhnenbau Verwendung findet und somit eine nachhaltige Forstwirtschaft gefördert wird.
Für die kommenden Küstenschutzprojekte, die in den letzten 30 Jahren bereits gute Ergebnisse erzielt haben, sind weitere Investitionen eingeplant. Diese sollen den neuen Herausforderungen gerecht werden und dazu beitragen, die Sicherheit in den belasteten Regionen entlang der Ostseeküste zu gewährleisten.