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Künstliche Intelligenz in der Luftfahrt: Sicherheit geht vor!

Professorin Zamira Daw von der Universität Stuttgart spricht über KI-Zertifizierung in der Luftfahrt und deren Bedeutung für Sicherheit und Gleichstellung in MINT. Einblicke in ihre internationale Karriere und Forschungsprojekte.

Die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) gestalten nicht nur die Wirtschaft, sondern auch sicherheitskritische Bereiche wie die Luft- und Raumfahrt entscheidend um. Professorin Zamira Daw von der Universität Stuttgart beleuchtet in einem neuen Podcast ihre Forschung zur Integration und Zertifizierung von KI-Systemen in der Luftfahrt. Sie hebt hervor, dass Sicherheitsaspekte in der Luftfahrt ähnlich bedeutend sind wie in der Medizintechnik und plädiert für eine modellgesteuerte Entwicklung, um die Sicherheit von KI-Anwendungen zu gewährleisten. Daw, die ihren Werdegang von Kolumbien über die USA nach Deutschland beschreibt, betont das wachsende Interesse an KI und warnt gleichzeitig vor unüberlegten Anwendungen dieser Technologie. Sie ruft dazu auf, die Technologie verantwortungsvoll zu nutzen.

Ein zentrales Thema von Daws Forschung ist das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in MINT-Berufen. Sie ermutigt dazu, junge Frauen frühzeitig in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu fördern. Ihre eigenen Erfahrungen als Mentorin unterstreichen die Bedeutung von Zusammenarbeit und Mentorenschaft, um die Kluft in MINT-Fächern zu überbrücken.

Die Notwendigkeit von Standards in der KI-Zertifizierung

Die rasante Entwicklung von KI-Systemen wirft komplexe Herausforderungen auf, die einen verantwortungsvollen Umgang mit dieser Technologie erfordern. Der Fraunhofer IAIS beteiligt sich an einer Kooperation mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), die darauf abzielt, technische Standards und Normen zur neutralen Bewertung von KI-Systemen zu etablieren. Diese Initiative ist Teil des Projektes ZERTIFIZIERTE KI, das im Rahmen der Kompetenzplattform KI.NRW gefördert wird. Ziel ist die Entwicklung allgemein akzeptierter Prüfverfahren für KI-Systeme, um deren Praxistauglichkeit und Marktfähigkeit sicherzustellen, was durch die Einbindung von Unternehmen aus verschiedenen Branchen unterstützt wird. Technische Produkt- und Prozessprüfungen sind dabei wesentliche Komponenten dieser Entwicklung, um die Eigenschaften von KI-Technologien nachvollziehbar zu machen.

Die Fortschritte in der KI verlangen auch eine Berücksichtigung rechtlicher und ethischer Fragestellungen. Daws Warnung vor einem Ungleichgewicht zwischen Innovation und Sicherheit wird durch die Sichtweise der Fraunhofer-Forscher unterstützt, die die Notwendigkeit einer strengen Prüfung und Zertifizierung von KI-Systemen hervorheben. Dies ist besonders relevant, da KI zunehmend autonom agiert und komplexe Entscheidungen trifft.

MINT-Bildung als Schlüssel für die Zukunft

Bildung in MINT-Fächern ist entscheidend für die Bewältigung weltweiter Herausforderungen wie dem Klimawandel und technologischen Veränderungen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert diverse Forschungsprojekte, die die Ausbildung in diesen Bereichen stärken und Chancengleichheit fördern sollen. In diesem Rahmen стартete im Frühjahr 2022 eine Initiative mit insgesamt 10 Millionen Euro. Die Förderung erstreckt sich über mehrere Jahre und umfasst 13 praxisorientierte Forschungsprojekte.

Diese Projekte zielen darauf ab, fächerübergreifende Ansätze in der MINT-Ausbildung zu entwickeln, um Schüler und Schülerinnen auf die Anforderungen einer digitalen und nachhaltigen Gesellschaft vorzubereiten. Einige der initiativen Projekte wie GeP oder MINT4all tragen zur Erforschung von Problemlösungskompetenzen in naturwissenschaftlichen Fächern bei und schaffen neue Lernansätze, um das Interesse an MINT zu fördern.

Der Fokus auf fächerübergreifende Ansätze und die Einbindung von Bildungseinrichtungen, Unternehmen und sozialen Organisationen in die MINT-Ausbildung sind entscheidende Schritte, um künftige Generationen für technische Berufe zu begeistern und die Vielfalt in diesen Feldern zu erhöhen. Professorin Daw und die von ihr unterstützten Initiativen leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung von Innovation und Sicherheit im Kontext von Künstlicher Intelligenz und MINT-Bildung.

Für weitere Informationen können folgende Links aufgerufen werden: Universität Stuttgart, Fraunhofer IAIS, Bildung-Forschung.digital.

Referenz 1
www.uni-stuttgart.de
Referenz 2
www.iais.fraunhofer.de
Referenz 3
www.bildung-forschung.digital
Quellen gesamt
Web: 4Social: 126Foren: 80