
Die Gemeinde Kubschütz hat das Bauleitplanverfahren für die geplante Photovoltaik-Anlage „PV-Anlage Blösa II“ eingestellt. Dies wurde in der letzten Sitzung des Gemeinderates beschlossen. Bürgermeister Olaf Reichert (parteilos) gab bekannt, dass der Vorhabensträger nicht länger an dem Projekt festhält. Die geplante Anlage sollte ursprünglich mit 1.200 Modulen auf dem Gelände einer ehemaligen Rinderstallanlage im Ortsteil Blösa errichtet werden.
Die Gesamtleistung der Photovoltaik-Anlage hätte 492 Kilowatt Peak (kWp) betragen sollen. Zum Vergleich: eine andere Anlage von Enerparc in Pommritz hat eine Leistung von 900 kWp, während der Solarpark in Seitschen sogar 37.000 kWp erreicht. Der erzeugte Strom aus der Anlage in Blösa wäre über eine Trafostation ins öffentliche Stromnetz eingespeist worden. Interessanterweise existiert in Blösa bereits seit mehr als einem Jahrzehnt eine Photovoltaikanlage, die an der Verbindungsstraße in Richtung Soritz errichtet wurde, und die Platzierung neuer Anlagen in der Region bleibt ein aktuelles Thema.
Hintergründe und Solarinitiativen
Die Einstellung des Projekts kommt zu einer Zeit, in der der Bedarf an erneuerbaren Energien stetig wächst. Immer mehr Kommunen in Deutschland setzen sich für den Bau von Photovoltaikanlagen ein und formulieren rechtliche Rahmenbedingungen, die solche Vorhaben unterstützen. Ein Dokument des Klimaschutz Niedersachsen stellt klar, dass in vielen Gemeinden sogar eine Solarpflicht für Neubauten diskutiert wird, um die Nutzung von Sonnenenergie voranzutreiben. Dies könnte auch eine Antwort auf die wachsenden Herausforderungen des Klimawandels sein.
Zusätzlich wird den Gemeinden empfohlen, Freiflächenanlagen rechtlich zu privilegieren. Laut einem Faktenpapier von Natur- und Energiewende ist es wichtig, solche Projekte rechtlich abzusichern und zu fördern, um die Energiewende effektiv voranzubringen. Dies wäre auch für die Gemeinde Kubschütz von Bedeutung gewesen, um alternative Energiequellen zu erschließen.
Die Situation, die sich in Kubschütz abspielt, steht exemplarisch für eine größere Debatte über die Implementierung und den Rückzug von Solarkonzepten in Deutschland. Besonders in ländlichen Regionen könnten derartige Projekte nicht nur zur Stromproduktion, sondern auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Stärkung der lokalen Wirtschaft beitragen.
Es bleibt abzuwarten, ob und wann sich neue Investoren für die Region interessieren werden, um die Potenziale der Sonnenenergie wieder zu erschließen.
Für weitere Details zu rechtlichen Rahmenbedingungen und Musterregelungen lohnt sich ein Blick in die Dokumente von Klimaschutz Niedersachsen und Natur- und Energiewende.