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Krise in Schwedt: PCK-Raffinerie kämpft mit Millionenverlusten!

Die PCK-Raffinerie in Schwedt kämpft mit einem Millionendefizit trotz 80 Prozent Auslastung. Betriebsrat warnt vor drohenden Arbeitsplatzverlusten und fordert dringend ökologische Lösungen für die Ölversorgung.

Die PCK-Raffinerie in Schwedt steht aufgrund der Auswirkungen des russischen Angriffskriegs und der damit verbundenen Sanktionen vor erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Trotz einer Auslastung von 80 Prozent berichtet der Betriebsratschef Danny Ruthenburg von einem Millionendefizit, was die Lage der Raffinerie als schwieriger darstellt als ursprünglich angenommen. Die Produktionskosten sind infolge des Embargos auf russisches Rohöl gestiegen, was die betriebliche Rentabilität stark beeinträchtigt. PCK verarbeitet 25 verschiedene Rohölsorten, was eine Umstellung auf andere Lieferanten erforderlich macht, um weiterhin produzieren zu können.

Ruthenburg warnt, dass bis zu 400 der etwa 1.200 Arbeitsplätze an der Raffinerie gefährdet sein könnten. In der Umgebung, bei Partnerfirmen oder in der Stadtverwaltung, könnte die Zahl der betroffenen Stellen sogar drei- bis viermal höher sein. Der Abbau von Arbeitsplätzen in Partnerfirmen hat bereits begonnen. Trotz dieser düsteren Aussichten äußert Ruthenburg den Glauben, dass eine positive Zukunft für die Raffinerie möglich sei, wenn die benötigten Rohölmengen in der entsprechenden Qualität zur Verfügung stehen.

Regulatorische Änderungen und Herausforderungen

Die PCK-Raffinerie, die mehrheitlich der russischen Rosneft-Tochter Rosneft-Deutschland gehört, befindet sich mittlerweile unter der Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur. Diese Kontrolle wurde notwendig, nachdem Deutschland seinen Anteil an russischem Rohöl von 35 % auf 12 % reduziert hat. Die Regelungen bringen für die Raffinerie bedeutende Änderungen mit sich: Sie darf kein russisches Öl mehr verarbeiten und ist auf alternative Lieferquellen angewiesen. Diskutiert wird unter anderem die Anlieferung von Rohöl über Schiffstransporte von Ostseehäfen wie Rostock oder Danzig.

Seit August hat der erste Tanker mit US-Rohöl Rostock erreicht, und auch Lieferungen aus Kasachstan könnten über Danzig nach Schwedt transportiert werden. Das Bundeswirtschaftsministerium hofft, die Raffinerie mindestens zu 75 % auslasten zu können, während gleichzeitig Polen fordert, dass Rosneft keinen Einfluss mehr auf die Raffinerie hat. In Leuna beispielsweise hat eine Raffinerie bereits teilweise auf andere Lieferanten umgestellt, wovon 50 % des verarbeiteten Öls nicht mehr aus Russland stammen.

Marktentwicklungen und Preisveränderungen

Die globalen Ölpreise sind weiterhin volatil und werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Der Preis für ein Fass Nordsee-Öl (Brent) ist von über 120 Dollar im März auf etwa 90 Dollar gesunken. Experten betonen, dass diese Preisbewegungen eher vom globalen Markt bestimmt werden und nicht von den aktuellen Umstellungen in den Raffinerien. Die komplexe Situation wird durch die Abhängigkeit der Raffinerie von der Qualität und Menge des zu verarbeitenden Rohöls verstärkt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gegebenheiten in Schwedt und der damit verbundene Ölversorgungsmarkt weiter entwickeln werden. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, alternative Rohölquellen zu sichern und sich nachhaltig von den bisherigen Lieferungen aus Russland unabhängiger zu machen. Der Druck auf die Arbeitsplätze in der Region wächst, während neue Lösungen gesucht werden müssen.

Für einen umfassenden Überblick über die regulatorischen Herausforderungen der Branche und deren Auswirkungen auf den Energiemarkt wird auf weiterführende Informationen verwiesen, die im Bericht des Bundestages zu finden sind. Weitere Details bietet rbb24, während Tagesschau ebenfalls entscheidende Aspekte der aktuellen Situation beleuchtet.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.bundestag.de
Quellen gesamt
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