
Am 15. Januar 2025 wurde in Dresden eine Geschichte ans Licht gebracht, die bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurückreicht. Hilmar Uhlich, der 85-jährige ehemalige Objektbauleiter der Bauunion Süd, erinnert sich an den Beginn der Bauarbeiten der neuen Carolabrücke, der 1967 stattfand. Während der Abrissarbeiten der alten Brücke wurde eine britische 250-Kilo-Bombe entdeckt, die bei den Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs in die Elbe gefallen war. Diese Entdeckung stellt einen bedeutenden Teil der Geschichte der Brücke dar, die zwischen 1892 und 1895 erbaut und 1945 durch Explosionen schwer beschädigt wurde.
Die erste Bombe, die am 18. Mai 1967 am Pfeiler III der alten Brücke gefunden wurde, leitete eine Kette von Ereignissen ein. Zeitzeugen hatten bereits auf eine weitere Bombe hingewiesen, die in den letzten Kriegstagen in die Elbe fiel. Am 8. Januar 2025, 58 Jahre nach der Entdeckung der ersten Bombe, ertönte erneut der Alarm, als eine zweite und ebenfalls gefährliche Bombe gefunden wurde. Diese wurde am Folgetag entschärft und lässt die Geschichte der Brücke weiter fortleben.
Evakuierungsmaßnahmen und technische Pannen
Die Evakuierung und die damit verbundenen Maßnahmen waren nicht einfach. Am Morgen des 9. Januar 2025 fielen aufgrund von Arbeiten im Netzwerk zur Aufstockung der technischen Kapazitäten die Homepage der Stadtverwaltung, die Info-Seiten zur Evakuierung sowie das Bürgertelefon aus. Diese Störung, die mit einer fehlerhaften Konfiguration im Rechenzentrum zusammenhing, entstand genau in der Evakuierungszone. IT-Techniker konnten die Probleme unter Polizeiaufsicht und mit Ausnahmegenehmigung beheben, jedoch sollte die reguläre Erreichbarkeit der Homepage erst am 10. Januar 2025 wiederhergestellt werden.
Bereits 1967 war ein Alarmplan zur Evakuierung einer Sperrzone entwickelt worden, um im Falle einer Bombenentdeckung schnell reagieren zu können. Die erste Bombe wurde ebenfalls im Greifer eines Baggers entdeckt, was zur Umsetzung des Notfallplans führte.
Ein Rückblick auf den Luftkrieg
Dieser Vorfall ist eng verbunden mit dem Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg, der vom 1. September 1939 bis zum 2. September 1945 stattfand. Der Luftkrieg zielte nicht nur auf die Zerstörung von Militärinfrastruktur ab, sondern auch auf die Zivilbevölkerung. Die Alliierten führten zahlreiche Luftangriffe durch, die massive Zerstörungen in deutschen Städten zur Folge hatten. Das Bombardieren von Zivilpopulationen war eine umstrittene Praxen und gilt heute als eines der umstrittensten Kapitel in der Kriegsgeschichte. Ein Großteil der Luftangriffe auf Deutschland wurde von der Royal Air Force durchgeführt, wobei viele Städte nahezu vollständig zerstört wurden.
Das Erbe dieser Luftangriffe ist bis heute spürbar, insbesondere in Dresden, wo die Carolabrücke als Symbol für die Wiederaufbaugeschichte der Stadt steht. Hilmar Uhlich leitete den Bau der Carolabrücke bis August 1968 und übergab 2023 seine Unterlagen zur Brücke dem Dresdner Stadtarchiv. Die Fertigstellung der neuen Carolabrücke erfolgte im Juni 1971.
Die Geschichte der Bombenfunde in der Elbe und die damit verbundenen architektonischen Herausforderungen verdeutlichen die anhaltenden Folgen des Zweiten Weltkriegs, die bis in die Gegenwart nachwirken. Die Ereignisse rund um die Carolabrücke sind Teil dieses komplexen Gesch weihes, das sowohl die Zerstörung als auch den Wiederaufbau umfasst.
Für weitere Informationen zu den Bombenfunden in Dresden und den historischen Hintergründen siehe Sächsische.de, die Details zu den Evakuierungsmaßnahmen gibt MDR.de, und umfassende Informationen zum Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg sind auf Wikipedia verfügbar.