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Krieg oder Frieden? Gabriele Krone-Schmalz beleuchtet Medienrollen!

Am 16. Januar 2025 hielt Gabriele Krone-Schmalz an der Universität Hamburg einen aufschlussreichen Vortrag über Friedenjournalismus im Kontext des Ukraine-Russland-Konflikts.

Am 16. Januar 2025 hielt die deutsche Journalistin und Publizistin Gabriele Krone-Schmalz einen Vortrag an der Universität Hamburg mit dem Titel „Mit Friedenjournalismus gegen Kriegstüchtigkeit“. Krone-Schmalz, die von 1987 bis 1991 als Moskau-Korrespondentin für die ARD tätig war, stellte die Rolle des Journalismus im Kontext des Ukraine-Russland-Konflikts in Frage und erörterte verschiedene Aspekte, die für den Frieden entscheidend sind. Sie beleuchtet die Veränderungen in der Debattenkultur sowie die Medienberichterstattung und ihren Einfluss auf den Verlauf des Konflikts. In ihrem Vortrag hebt sie die historische Verantwortung des Journalismus hervor, um dem erhöhten Bedarf an objektiver Berichterstattung nachzukommen. Unser Mitteleuropa berichtete über ihre Ausführungen.

Krone-Schmalz betont, dass es entscheidend sei, die Ängste vor einem russischen Angriff zu hinterfragen und die Komplexität des Ukrainekonflikts richtig zu erfassen. Ihrer Ansicht nach schüren die Medien Ängste, um die Unterstützung für die Ukraine zu sichern. Dies wirft Fragen zur Verantwortlichkeit und zur Qualität der Medienberichterstattung auf. In ihrem Vortrag geht sie auch auf die Notwendigkeit ein, die geschichtlichen Zusammenhänge vor der Gründung der Ukraine als Nationalstaat im Jahr 1991 zu verstehen. Diese Aspekte sind elementar, um die Ereignisse und Entscheidungen rund um den Krieg richtig einordnen zu können.

Veranstaltung und Buchveröffentlichung

Zusätzlich zu ihrem Vortrag plant Krone-Schmalz die Veröffentlichung eines Buches, in dem sie die Rolle Russlands im Ukrainekrieg genauer beleuchtet. Sie gibt der Darstellung in den Massenmedien eine unzureichende Historie und Kontextualisierung und kritisiert die oft vereinfachte Darstellung des Konflikts. Laut Factcheck argumentiert sie, dass der Ukrainekrieg nicht als willkürlicher Akt von Wladimir Putin betrachtet werden sollte, sondern tiefere historische Wurzeln hat.

Ein weiteres wichtiges Thema in ihrem Vortrag war die geopolitische Eskalation der Situation, die durch die Stationierung neuer US-Raketen in Wiesbaden ab 2026 weiter angeheizt werden könnte. Krone-Schmalz äußert auch Bedenken bezüglich eines möglichen Präventivschlags seitens Russlands, insbesondere in Anbetracht der Entwicklung und der vermeintlichen Bedrohung durch US-Hyperschallraketen. Ihre Expertise und ihre früheren Erfahrungen verleihen ihren Aussagen zusätzliches Gewicht.

Medienberichterstattung und öffentliche Wahrnehmung

Die Berichterstattung über den Ukrainekrieg seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 wurde von kritischer Betrachtung und unterschiedlichen öffentlichen Meinungen begleitet. In Deutschland zeigte sich, dass vor Kriegsausbruch 71 % der Bevölkerung gegen Waffenlieferungen an die Ukraine waren; nach Kriegsbeginn stieg diese Zustimmung auf 67 %. Eine umfassende Studie zur Medienberichterstattung in Deutschland ergab, dass zwischen Ende Februar und Ende Mai 2022 insgesamt 4.292 Beiträge veröffentlicht wurden, welche die Qualität und die Perspektiven der Berichterstattung bewerteten. Die Bundeszentrale für politische Bildung untersuchte die Berichterstattung in acht führenden deutschen Medien.

Die Studie zeigt, dass 80 % der Akteursnennungen in den Beiträgen politische Akteure waren, während nur 20 % der Zivilgesellschaft zugeschrieben wurden. Russland und Präsident Putin erhielten dabei fast ausschließlich negative Bewertungen, während die Ukraine und Präsident Selenskyj überwiegend positiv dargestellt wurden. Insbesondere bemerkenswert ist die Einschätzung von humanitären Maßnahmen, die in 93 % der Beiträge als sinnvoll erachtet wurden, insbesondere in Anbetracht der Lage der Zivilbevölkerung im Konfliktgebiet.

Krone-Schmalz‘ Aufruf für einen verantwortungsvolleren, historisch fundierten Journalismus könnte als zentrale Botschaft in den aktuellen Diskussionen über die Medienberichterstattung über den Ukrainekonflikt angesehen werden. Ihre Perspektive, die sowohl emotionale als auch analytische Elemente vereint, könnte dazu beitragen, die öffentliche Wahrnehmung zu reformieren und eine differenziertere Perspektive auf den immer komplexer werdenden Konflikt zu gewinnen.

Referenz 1
unser-mitteleuropa.com
Referenz 2
factcheck.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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