
Die wirtschaftliche Lage in Russland bleibt besorgniserregend, und die Stagnation der Wirtschaft wird durch interne Spannungen zwischen dem Kreml und der Zentralbank verstärkt. Inflation und hohe Zinsen stellen große Herausforderungen dar, die sich negativ auf das Wachstum auswirken.
Aktuelle Berichte zeigen, dass die offizielle Inflationsrate in Russland derzeit bei 10,1 Prozent liegt, während die Zentralbank ein Ziel von 4 Prozent anstrebt. Der Leitzins bleibt auf schockierenden 21 Prozent, um die Inflation zu bekämpfen. Elvira Nabiullina, die Chefin der Zentralbank, sieht sich massivem Druck aus dem Kreml ausgesetzt. Insbesondere wird ihr vorgeworfen, eine restriktive Geldpolitik zu fahren, während die Unternehmenschefs unzufrieden sind und versuchen, ihr die Schuld für die wirtschaftlichen Probleme zuzuschieben. Dies berichtet fr.de.
Wirtschaftliche Prognosen und Herausforderungen
Die russische Zentralbank hat erst kürzlich den Zinssatz von 16 Prozent auf 18 Prozent angehoben, eine Entscheidung, die die höchste Zinserhöhung seit April 2022 darstellt. Nabiullina erklärte, dass diese Maßnahme aufgrund der steigenden Inflationsrisiken notwendig war, die durch internationale Sanktionen verursacht werden. Ursprünglich angestrebte Zinssenkungen wurden aufgegeben, wodurch die wirtschaftliche Stabilität weiter gefährdet ist [merkur.de].
Die wirtschaftlichen Vorhersagen sind ernüchternd. Für 2024 wird ein Wachstum von etwa 4,1 Prozent prognostiziert, während 2025 ein langsameres Wachstum von 0,5 bis 1,5 Prozent erwartet wird. Experten warnen auch vor einer möglichen Überhitzung der Wirtschaft, vor Unternehmenspleiten und einem drastischen Rückgang der Nachfrage, insbesondere falls die Staatsausgaben für den Krieg gekürzt werden. Diese Staatsausgaben machen etwa sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus und sind entscheidend für die wirtschaftliche Stabilität, berichten ostexperte.de.
Einfluss externer Faktoren und Zukunftsaussichten
Die geopolitischen Spannungen und die anhaltenden Sanktionen durch westliche Partner, darunter Deutschland und die USA, verstärken den Druck auf die russische Wirtschaft. Unternehmen im Verteidigungssektor konnten zwar von den Staatsausgaben profitieren, aber die allgemeine Unternehmenslandschaft leidet unter den hohen Zinsen, die Investitionen dämpfen und Kredite verteuern. Prognosen deuten darauf hin, dass die Inflationsrate auch 2025 zwischen 9,1 und 9,8 Prozent liegen wird, zuvor wird jedoch keine signifikante Verbesserung der wirtschaftlichen Lage erwartet.
Die Komplettlösung der Herausforderungen in der russischen Wirtschaft scheint momentan fern. Analysten betonen, dass nur eine Reduzierung der Militärausgaben und eine Stabilisierung der Geldpolitik zu einer positiven Wende führen könnten. Bis 2026 rechnet man zudem mit einem weiteren Rückgang des Wachstums, was die Sorgen um eine langanhaltende wirtschaftliche Abkühlung verstärkt, und die ökonomische Realität unterstreicht, dass Russland noch viele Hürden zu überwinden hat, um die Stabilität wiederherzustellen.