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Kreistag stoppt Flüchtlingsunterkunft in Ziesendorf – Landrat schweigt!

Der Kreistag Rostock stoppt die Gemeinschaftsunterkunft in Ziesendorf, unterstützt von CDU und AfD. Der Landrat äußert sich nicht zur Entscheidung. Alternative Migrationslösungen werden geprüft.

Im Landkreis Rostock hat der Kreistag entschieden, die Planungen für eine Gemeinschaftsunterkunft in Ziesendorf auszusetzen. Der Landrat, der diesen Beschluss akzeptiert hat, wird in keinster Weise Widerspruch einlegen. Der Antrag zur Aussetzung stammt von der CDU und fand Unterstützung durch die AfD, Mitglieder der Bürgermeisterliste, FDP/Freie Wähler sowie fraktionslose Mitglieder. Ziel des Antrags ist es, eine „grundlegende Veränderung in der Migrationspolitik“ von der Landesregierung zu fordern und alternative, vor allem dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten in den Fokus zu rücken. Dies berichtet Nordkurier.

Ursprünglich hätte die Unterkunft Platz für bis zu 125 geflüchtete Menschen bieten sollen, was in der kleinen Gemeinde mit gerade einmal 600 Einwohnern auf erhebliche Kritik stieß. Die Bürgerinitiative hatte sich vehement gegen die Pläne ausgesprochen und auf die unzureichenden infrastrukturellen Gegebenheiten hingewiesen, wie beispielsweise die Abwesenheit eines Fußweges zur nächsten Bushaltestelle. Trotz der Planungen verliefen die Schritte zur Umsetzung ins Leere; ein Mietvertrag für die vorgesehenen Räumlichkeiten liegt bisher nicht vor, und auch ein Antrag für notwendige Umbauten wurde nicht eingereicht, wie die Tagesschau berichtet.

Politische Dynamik und Bürgerbeteiligung

Die Verwaltung hatte zuvor eine stufenweise Erhöhung der Unterbringungszahlen vorgeschlagen, beginnend mit 75 Asylsuchenden im ersten Jahr, gefolgt von weiteren Erhöhungen auf 100 und später 125. Der Kreistag, einschließlich Stimmen von AfD und Bündnis Deutschland, hat jedoch entschieden, die Planungen für die Unterkunft vorerst einzustellen. Bürgermeister Jochen Arenz schlägt vor, bis zum Sommer abzuwarten, um die Entwicklungen in Krisenregionen wie Syrien und der Ukraine zu berücksichtigen. Die Mehrheit des Kreistages hat diese Idee aufgegriffen und fordert zudem, dass der Landrat sich für Veränderungen der Migrationspolitik bei der Landesregierung einsetzt.

Aktuell sind im Landkreis 14 Unterkünfte vorhanden, die insgesamt 2.200 Plätze bieten, welche zu etwa 70 Prozent ausgelastet sind. Zudem kann eine früher für Flüchtlinge genutzte Sporthalle in Bad Doberan wieder für den Schulsport eingesetzt werden. Dieser Schritt reflektiert eine zunehmende Komplexität in der Diskussion um die Unterbringung von Geflüchteten in der Region, die laut Mediendienst Integration oftmals vor besonderen Herausforderungen steht.

Die Diskussion um Flüchtlingsunterkünfte hat in Deutschland durch verschiedene gesellschaftliche und politische Entwicklungen an Intensität gewonnen. Die Sorgen über die finanzielle Belastung und soziale Integration der Geflüchteten sind oft von Bürgerinitiativen thematisiert worden. Für viele Gemeinden stellt die Einrichtung neuer Unterkünfte eine Herausforderung dar, die sowohl mit infrastrukturellen als auch mit sozialen Aspekten verknüpft ist, was die Entscheidungsträger in Ziesendorf nunmehr zwingt, alternative Lösungen zu finden.

Referenz 1
www.nordkurier.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
mediendienst-integration.de
Quellen gesamt
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