DeutschlandGesundheitNürnberg

Krankheiten im Rückgang: Psychische Belastungen schnellen in die Höhe!

Im Jahr 2024 sank der Krankenstand in Deutschland leicht auf 5,4%, während psychische Erkrankungen weiter zunehmen. Ein Bericht beleuchtet die aktuellen Trends und Herausforderungen im Gesundheitswesen.

Der Krankenstand in Deutschland zeigt im Jahr 2024 einen leichten Rückgang. Laut einer Untersuchung der DAK-Gesundheit, die die Krankmeldungen von 2,4 Millionen Versicherten analysiert hat, sank der Krankenstand um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Dieser Rückgang ist vor allem auf einen Rückgang der Fehltage durch Atemwegserkrankungen und Muskel-Skelett-Beschwerden zurückzuführen. Dennoch gibt es einen besorgniserregenden Anstieg bei psychischen Erkrankungen.

DAK-Chef Andreas Storm bezeichnete den Rückgang als „erstes positives Signal“, stellte aber fest, dass eine endgültige Trendwende unklar bleibt. Ein starker Anstieg der Fehltage wurde bereits von 2021 auf 2022 festgestellt, was unter anderem auf die Einführung eines neuen elektronischen Meldeverfahrens zurückzuführen ist. Im Jahr 2024 lag der durchschnittliche Krankenstand bei DAK-Versicherten bei 19,7 Fehltagen pro Kopf.

Steigende psychische Belastungen

Trotz eines gesamtwirtschaftlichen Rückgangs ist der Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen besorgniserregend. Diese Fehltage nahmen um 5,7 Prozent zu, was beim DAK-Report auf die anhaltenden psychischen Belastungen durch die Pandemie und weltweite Krisen zurückzuführen ist. Laut den jüngsten Daten ist der Krankenstand im ersten Halbjahr 2023 bereits auf 5,7 Prozent gestiegen, wobei 57 von 1.000 Arbeitnehmern täglich krankgeschrieben waren.

Die DAK-Gesundheit berichtete von einem Anstieg der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen um 14,3 Prozent im Jahr 2024, was bedeutet, dass diese Erkrankungen 182 Fehltage je 100 Versicherte verursachen. Professor Volker Nürnberg beschreibt diesen Anstieg als dramatisch, indem er den Burnout als eine Art neue Pandemie bezeichnet. Der Druck auf die Beschäftigten wird durch einen Personalmangel in vielen Branchen weiter verstärkt. Storm fordert daher einen runden Tisch mit Politik, Sozialpartnern und Krankenkassen, um Lösungen zu finden und die Belegschaften zu stärken.

Branchenspezifische Unterschiede und Krankheitsbilder

Die DAK-Analyse zeigt deutliche Unterschiede im Krankenstand zwischen den verschiedenen Branchen. Im Gesundheitswesen liegt der Krankenstand bei hohen 6,3 Prozent, während er in der Datenverarbeitungsbranche nur bei 3,5 Prozent liegt. Die Daten verdeutlichen, dass psychische Erkrankungen einen wachsenden Anteil des Krankenstands einnehmen, wobei weibliche Beschäftigte mit 21 Prozent häufiger betroffen sind als männliche mit 14,5 Prozent.

Ein weiterer Trend ist der signifikante Anstieg an Muskel-Skelett-Erkrankungen, die um 25,2 Prozent zugenommen haben. Diese machen mittlerweile 17,7 Prozent des Krankenstands aus und sind häufig mit psychischen Ursachen, wie psychosomatischen Rückenschmerzen, verbunden. Atemwegserkrankungen verursachten im gleichen Zeitraum 19 Prozent des Krankenstands, während Verletzungen mit 9,4 Prozent folgten.

Angesichts dieser Entwicklungen ist es an den Unternehmen, in den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden zu investieren, um den Teufelskreis aus steigendem Krankenstand und personellen Engpässen zu durchbrechen. Oliver Bäte, Chef der Allianz, hat in diesem Kontext die Einführung eines Karenztags für Krankmeldungen vorgeschlagen, um den Umgang mit Krankheitstagen zu optimieren.

Insgesamt zeigen die aktuellen Zahlen eine komplexe Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt, in der gesundheitliche Belastungen aller Art weiterhin eine große Herausforderung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer darstellen. Die Notwendigkeit, die psychische Gesundheit in den Fokus zu rücken und Maßnahmen zur Unterstützung der Beschäftigten zu ergreifen, wird zunehmend dringlicher.

Für weitere Informationen über den Krankenstand in Deutschland und die psychischen Belastungen der Arbeitnehmer lesen Sie die Berichte von Welt, DAK und DAK.

Referenz 1
www.welt.de
Referenz 2
www.dak.de
Referenz 3
www.dak.de
Quellen gesamt
Web: 17Social: 137Foren: 62